Ermäßigtes Ticket und seine Relevanz
In Oberhavel hat das ermäßigte Deutschlandticket für Schüler nachweislich positive Auswirkungen auf die Mobilität junger Menschen. Der Landkreis gab bekannt, dass im vergangenen Schuljahr mehr als 12.000 dieser Tickets ausgegeben wurden, und bereits 8.800 Karten für das kommende Schuljahr verteilt sind. Das Ticket, das nur neun Euro kostet, ermöglicht Schülern die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel in ganz Deutschland. Die finanziellen Kosten, die über den Preis des regulären Deutschlandtickets von 40 Euro hinausgehen, werden durch den Landkreis getragen.
Flickenteppich der Ticketregelungen
Die Regelungen zur Schülerbeförderung in Brandenburg weisen erhebliche Unterschiede auf. Während Oberhavel eine klare und kostengünstige Lösung für Schüler anbietet, sieht die Situation in anderen Landkreisen ganz anders aus. In Brandenburg/Havel gibt es beispielsweise kein ermäßigtes Ticket, und Schüler können lediglich die Kosten für den Schulweg erstatten lassen. In Potsdam gibt es zwar ein Schülerticket, dieses ist jedoch auf den Tarifbereich Potsdam AB beschränkt und kostet 15 Euro. Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin bietet sogar ein kostenloses Ticket an, welches die Kosten für die kommunale Verwaltung erhöht.
Einheitliche Regelungen gefordert
Die geforderten einheitlichen Regelungen für Schülerfahrkarten in Brandenburg werden von vielen Seiten erhoben. Die BVB/Freie Wähler im Landtag hatten kürzlich die Einführung eines einheitlichen Schülertickets vorgeschlagen, sind jedoch gescheitert. Das Land Brandenburg plant momentan keine Vereinheitlichung, da die Verantwortung für die Schülerbeförderung bei den Landkreisen und kreisfreien Städten liegt. Diese sind verpflichtet, selbst Lösungen zu entwickeln. Das Land unterstützt die Aufgabenträger mit finanziellen Mitteln, jedoch bleibt die Verantwortung dezentralisiert.
Auswirkungen auf die Gemeinschaft
Die Fortführung des ermäßigten Deutschlandtickets in Oberhavel hat nicht nur Einfluss auf die Schüler selbst, sondern stärkt auch die Gemeinschaft insgesamt. Durch den erleichterten Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln wird die Selbstständigkeit der Schüler gefördert, was langfristig zu einer aktiveren Teilnahme an gesellschaftlichen Aktivitäten führt. Darüber hinaus zeigt die Diskrepanz zwischen den verschiedenen Regelungen in den Landkreisen die Dringlichkeit, gemeinsam eine koordinierte Lösung zu finden, um Chancengleichheit in der Bildung und Mobilität für alle Schüler zu gewährleisten.
Sendung: Brandenburg aktuell, 01.08.2024, 19:30 Uhr
– NAG