Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sehen sich derzeit gleich mehreren Problemen gegenüber, die sowohl die Servicequalität als auch die Unternehmensführung betreffen. Eine frustrierte Nutzerin berichtete kürzlich in einer Facebook-Gruppe über ihre negativen Erfahrungen mit dem Bus 197, der zwischen S Mahlsdorf und Falkenberg verkehrt. Sie schilderte, wie sie bei kaltem Wetter bis zu 45 Minuten auf den Bus warten musste. „Was zum Teufel ist los mit dem verdammten Bus 197? Er ist fast immer zu spät!“, äußerte sie ihren Unmut. Solche Beschwerden sind nicht neu; viele andere Fahrgäste stellten ähnliche Verspätungen fest und schrieben, dass eine halbe Stunde Wartezeit eher die Regel als die Ausnahme sei. Einige verteidigten jedoch das Fahrpersonal und wiesen darauf hin, dass die Verantwortung für die Verspätungen meist bei Baustellen und Staus liege, wie berlin-live.de berichtete.
Führungswechsel bei der BVG
Parallel zu den Schwierigkeiten im Busbetrieb gibt es große Veränderungen in der Unternehmensführung: Eva Kreienkamp, die erst seit zwei Jahren Geschäftsführerin ist, wird ihren Vertrag nicht verlängert. Dies wurde kürzlich im Mobilitätsausschuss des Abgeordnetenhauses von Verkehrs-Staatssekretärin Meike Niedbal bekannt gegeben. „Der Aufsichtsrat der BVG hat sich gegen eine Verlängerung des Vertrages ausgesprochen“, erklärte Niedbal. Diese Entscheidung fiel zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt – einstimmig und ohne lange Debatte, was in der Regel nicht der Fall ist, wie berliner-zeitung.de berichtet. Die Gründe für die Nichtverlängerung sind vielfältig, schlossen aber unter anderem den kontinuierlichen Konflikt mit Personalvertretern und die unzureichende strategische Ausrichtung ein.
Der Streit um den Vordereinstieg für Fahrgäste während der Corona-Pandemie sowie die unzureichende Kommunikation mit den Mitarbeitern wurden als Hauptfaktoren für den Verlust des Vertrauens zwischen Kreienkamp und dem Team genannt. Beobachter beschreiben die Situation als angespannt, da bei der BVG bisher keine klaren strategischen Impulse zur Bewältigung der Herausforderungen gesetzt wurden. Der Senator fordert nun eine handlungsfähige und zukunftsorientierte Führung, da noch immer etwa 900 Stellen unbesetzt sind und die Fahrgastzahlen nicht auf das Vorkrisenniveau zurückgekehrt sind.