Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) stehen vor einer umfassenden Umstrukturierung, um ihre Dienstleistungen zu verbessern und von der aktuellen Krise wegzukommen. BVG-Chef Henrik Falk kündigte an, dass trotz der Herausforderungen keine sofortige drastische Erhöhung der Fahrplanangebote geplant ist. Indes wird die Flotte in den kommenden Jahren erheblich aufgerüstet: Im Fokus stehen die Lieferung von 140 neuen U-Bahn-Wagen, 50 Elektro-Gelenkbussen sowie 20 neuen Straßenbahnen bis 2025. Diese Maßnahmen sollen die vom Personalmangel und den veralteten Fahrzeugen geprägte Situation entschärfen und die Zuverlässigkeit der BVG auf 99 Prozent steigern, wie die Berliner Zeitung berichtete.
Fahrgastinformation und Personalaufbau
Die BVG sieht sich auch in der Pflicht, die Informationssysteme für die Fahrgäste zu optimieren. Aktuelle Pilotprojekte setzen auf Live-Ansagen in den U-Bahnhöfen sowie auf eine neue App zur Fahrgastinformation, die im Jahr 2026 eingeführt werden soll. Diese Vorhaben sind dringend nötig, da viele Fahrgäste aufgrund unzureichender Informationen über verspatete oder ausgefallene Züge unzufrieden sind. Laut Falk ist die angestrebte Stabilität der BVG auch an die Einstellung von jährlich 1.500 neuen Mitarbeitern gebunden, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Im Jahr 2023 wurden bereits 2.300 neue Kräfte eingestellt.
Die anhaltenden Probleme, die der BVG in den letzten Jahren zu schaffen machten, sind unter anderem durch erhebliche Fahrzeugmängel und einen hohen Krankenstand begründet. Ein Teil der Lösung sieht Falk in der Modernisierung der digitalen Infrastruktur und der Werkstätten, damit die neuen Fahrzeuge effektiver eingesetzt werden können. Mit Investitionen von nahezu 3,5 Milliarden Euro in neue U-Bahn-Wagen und einer halb Milliarde Euro für infrastrukturelle Verbesserungen wird ein Weg aus der Krisensituation geebnet, wie ND-Aktuell berichtet.