Der Berliner Hauptbahnhof, ein zentraler Knotenpunkt im Schienenverkehr, sieht sich einer prekären Erhöhung der Toilettenpreise gegenüber. Am 18. November 2024 hob das Unternehmen „rail & fresh“ den Preis für die Nutzung öffentlicher WC-Anlagen von 1,00 Euro auf nunmehr 1,50 Euro an. Die Begründung für diese Entscheidung sind gestiegene Betriebskosten, die unter anderem Löhne, Wasser- und Abwasserkosten sowie Reinigungsmittel umfassen. Dies ist das erste Mal seit 15 Jahren, dass die Preise erhöht wurden, und betrifft nicht nur Berlin, sondern auch andere große Städte wie München und Frankfurt am Main, wie rbb24 berichtet.
Alternativen und Empörung unter Reisenden
Die Preisanpassung führt zu Empörung unter den Reisenden. Kritiker bemängeln, dass in anderen Großstädten der Welt der Zugang zu Sanitäranlagen oft kostenlos ist, wobei die Toiletten dort sogar hygienischer erscheinen. Negative Reaktionen sind auf Plattformen wie Reddit zu finden, wo Nutzer Alternativen suchen. Fortan gibt es jedoch einige kostenfreie Optionen in der Nähe des Hauptbahnhofs: Die City-Toilette in der Invalidenstraße ist nur 600 Meter entfernt und rund um die Uhr zugänglich. Zudem gibt es im Invalidenpark eine EcoToilette, die ebenfalls gratis genutzt werden kann, wie berlin-live erläutert.
Zusätzlich sollen die Mehrereinnahmen aus den erhöhten Toilettenpreisen den Reinigungskräften zugutekommen, um höhere Löhne zu ermöglichen. Der Betreiber betonte, dass die Instandhaltung der Toiletten teuer sei und in den letzten Jahren Investitionen in Höhe von bis zu 1,2 Millionen Euro pro WC-Anlage getätigt wurden. Kinder bis zwölf Jahre dürfen die Toiletten kostenfrei nutzen, was die Betreiber ebenfalls hervorhoben. Die Deutsche Bahn selbst zeigt sich mit der Preiserhöhung einverstanden, da eine kostendeckende Betrieb von Toilettenanlagen nur über angemessene Nutzungsgebühren realisiert werden könne.