NAG/NAG Redaktion – Die Ausstellung „Die Erfindung des Fremden in der Kunst“ im Kurpfälzischen Museum Heidelberg beleuchtet die europäische Auseinandersetzung mit fremden Kulturen über verschiedene Epochen hinweg. Sie entlarvt die vermeintlichen Realitätsdarstellungen fremder Kulturen als kreative Fiktionen der Künstler und zeigt auf, wie das „weiße Blick“-Konzept die Darstellungen geprägt hat. Werke von bedeutenden internationalen Künstlern, die von der Spätmittelalter bis heute reichen, verdeutlichen diesen Wandel und beleuchten die Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Schwarzen und orientalischen Menschen in der Kunstgeschichte.
Die Ausstellung präsentiert unter anderem die Arbeiten der amerikanischen Fotografin Maxine Helfman, die in ihrer Serie „Historical Correction“ ausschließlich People of Color im Stil flämischer Portraits abbildet. Auch der nigerianische Künstler Peter Uka zeigt in seinen Gemälden, dass eine kritische Reflexion über Schwarze Menschen und ihre Darstellung notwendig ist. Zudem thematisiert die österreichische Künstlerin Lisl Ponger in ihren Werken die koloniale Ausbeutung und die stereotype Wahrnehmung anderer Kulturen. Türkin Gülsün Karamustafa kritisiert in ihrer Installation die sexualisierte Darstellung orientalischer Frauen in westlichen Bildern, indem sie berühmte Gemälde orientalischer Maler bearbeitet. Die Ausstellung steht ganz im Zeichen eines grundlegenden Wandels in der Betrachtung kultureller Identität und der Herausforderungen, die damit verbunden sind.
Weitere Details zur Ausstellung finden Sie in einem Artikel auf www.swr.de.