Im Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Brandenburg, gibt es grundlegende Änderungen im Rettungsdienst, die ab dem 1. Januar 2025 in Kraft treten. Der Kreistag hat beschlossen, dass künftig jene Personen zur Kasse gebeten werden, die ohne medizinische Notwendigkeit einen Krankenwagen alarmieren. Der Landrat Ralf Reinhardt erklärte, dass aufgrund der massiven Zahl von über 3.600 Fehlfahrten jährlich, die Kosten in Höhe von rund zwei Millionen Euro verursachen, eine neue Gebührensatzung erforderlich sei. Zukünftig belaufen sich die Kosten für den Einsatz eines Rettungswagens auf pauschal 1.023,48 Euro.Wie der rbb berichtet, könnte dies eine drastische Auswirkung auf vermeidbare Einsätze haben, und die endgültige Entscheidung, ob ein Einsatz gerechtfertigt war, obliegt einem Arzt.
Neuer Rettungsdienst in Wildberg
Gleichzeitig wird in Wildberg eine kombinierte Feuerwehr- und Rettungswache gebaut, die Anfang 2025 eröffnet werden soll. Allerdings ist die Personalfrage kritisch: Der Leiter des Rettungsdienstes der Pro-Klinik-Holding, Christov Sabo, betont, dass für den angesetzten 24-Stunden-Dienst zwölf Notfallsanitäter erforderlich sind. Derzeit ist unklar, ob diese Anzahl zur Verfügung stehen wird. Die Hilfsfristen von 15 Minuten, die gesetzlich für 95 Prozent aller Notfalleinsätze vorgeschrieben sind, wurden in der Region zuletzt nur in 84 Prozent der Fälle eingehalten, wie die Maz berichtete.
Der Bau der neuen Wache, der mit etwa 3,5 Millionen Euro veranschlagt ist, ist ein Gemeinschaftsprojekt des Landkreises und des Amtes Temnitz. Sie soll nicht nur die Rettungsdienste verbessern, sondern auch die örtliche Feuerwehr unterstützen, die in ihren bisherigen Räumlichkeiten nicht mehr arbeiten kann. Mit diesem Schritt hoffen die Verantwortlichen, die medizinische Versorgung in der Region deutlich zu verbessern.