Deutschland

Asbestfund im Jahnsportpark: Abrissarbeiten in der Kritik!

Beim geplanten Rückbau des Großen Stadions im Jahnsportpark wird ein neuer Herausforderungen sichtbar. Aktuelle Berichte stellen fest, dass während der Abrissarbeiten schwach gebundener Asbest entdeckt wurde. Diese Asbestbaustoffe waren bisher nicht dokumentiert und konnten somit in der Schadstoffsanierung im Jahr 2024 nicht entfernt werden. Experten vermuten, dass es sich dabei um Bauschutt aus der ursprünglichen Bauzeit des Stadions handelt. Die zuständigen Behörden, insbesondere das Landesamt für Arbeitsschutz, wurden bereits informiert. Die belasteten Materialien werden nun nach gesetzlichen Vorgaben sicher entsorgt.

Die Entsorgung erfolgt unter strengen Sicherheitsmaßnahmen: Materialien werden in speziellem Verpackungsmaterial gesammelt und in verschlossene Container verladen. Zudem ist eine Behandlung unter feuchthaltenden Bedingungen vorgesehen. Für die Arbeitenden gilt eine Pflicht zu Masken und Schutzanzügen, jedoch scheint eine größere Unterbrechung der Abrissarbeiten nicht nötig zu sein. Die Senatsverwaltung hat betont, dass von der Situation keine Gefährdung für die Öffentlichkeit ausgehe.

Umstrittener Abriss mit viel Kritik

Der Rückbau des Cantianstadions war von Anfang an umstritten. Umweltverbände sowie Bürgerinitiativen haben immer wieder Bedenken geäußert. Insbesondere wurde die Rodung von rund 30 Bäumen und Hecken auf dem Baugelände kritisiert, da dies möglicherweise gegen Naturschutzrechte verstoßen könnte. Eine Bürgerinitiative und ein Bürgerverein werfen der Senatsverwaltung vor, ein Gerichtsurteil zum Abriss-Stopp ignoriert zu haben. Rodungsarbeiten haben möglicherweise geschützte Brut- und Rastplätze von Haussperlingen gefährdet.

Trotz der Proteste plant die Senatsverwaltung den Umbau des Stadions zu einem Inklusionssportpark, unterstützt vom Landessportbund Berlin. Das offizielle Bauvorhaben soll 2026 starten, wobei die Gesamtkosten unter 250 Millionen Euro liegen sollen. Kritiker stellen jedoch die Realisierbarkeit dieser Kosten in Frage, ohne zentrale Projektbestandteile streichen zu müssen. Die Bürgerinitiative Jahnsportpark fordert mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung in der Planung.

Finanzierung und Zukunftsperspektiven

Die Investitionen für den Umbau sind bereits im Haushalt eingeplant: Für 2022 sind 2,4 Millionen Euro vorgesehen, für 2023 zwei Millionen Euro. Allerdings ist der Haushalt noch nicht beschlossen. Das Lenkungsgremium des Senats, bestehend unter anderem aus Nicola Böcker-Giannini (SPD) und Petra Kahlfeldt, hat einen Realisierungs-Wettbewerb auf Grundlage einer neuen Formulierung angestoßen, um ein inklusives Stadion zu schaffen, das ellbarrierefrei für Menschen mit Einschränkungen ist.

Das Cantianstadion mit einer Kapazität von 20.000 Sitzplätzen steht im Fokus der Debatte über Abriss und Neubau. Die Maßnahme wird von der Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) positiv bewertet, während die Bürgerinitiativen eine intensivere Diskussion und Partizipation einfordern.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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