Zentralbibliothek am Alexanderplatz: Der große Umzug naht!
Zukunft der Zentral- und Landesbibliothek Berlin: Umzug zum Alexanderplatz ungewiss. Senat prüft Optionen und Kosten.

Zentralbibliothek am Alexanderplatz: Der große Umzug naht!
Die Zukunft der Berliner Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) rückt erneut in den Fokus, da ein Umzug in das Galeria-Kaufhof am Alexanderplatz ins Gespräch kommt. Laut rbb24, hat der Senat der Stadt ein Angebot des Eigentümers Commerz Real geprüft. Zuvor war bereits ein Umzug in das Lafayette an der Friedrichstraße geplant, der jedoch nicht realisiert werden konnte. Der Bau eines neuen Turms hinter dem Galeria-Kaufhof soll den Standort weiter aufwerten.
Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey äußerte sich optimistisch über die Möglichkeiten einer Mischnutzung von Warenhaus und Bibliothek. Jonas Fansa, Generaldirektor der ZLB, unterstützt diese Idee und sieht in der Lage des Alexanderplatzes aus bibliotheksfachlicher und stadtentwicklerischer Sicht große Vorteile. Nils Busch-Petersen vom Handelsverband Berlin-Brandenburg betont, dass eine Verkleinerung des Galeria-Kaufhof keine Hürde darstellen würde.
Finanzielle Herausforderungen und Standortwahl
Die finanzielle Lage der ZLB bleibt angespannt. Eine Sanierung der bestehenden Gebäude in Kreuzberg und Mitte würde schätzungsweise 600 Millionen Euro kosten. Diese Standorte sind bereits jetzt überlastet: Die Amerika-Gedenkbibliothek, ursprünglich für 500 Besucher pro Tag konzipiert, wird derzeit von bis zu 3.500 Besuchern frequentiert. Politische Entscheidungen sowie die Bereitstellung ausreichender finanzielle Mittel sind für den Umzug entscheidend, wie entwicklungsstadt.de berichtet.
Giffey schlägt vor, Teile des Sondervermögens, das dem Bund zur Verfügung gestellt wird, für Investitionen zu nutzen. Ihre Analyse legt nahe, dass die Fläche des Galeria-Kaufhof mindestens 14.000 bis 15.000 Quadratmeter betragen muss, um die gewünschte Produktvielfalt zu gewährleisten. Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus sehen in dem Umzug eine Chance für das Land, warnen jedoch vor überhöhten Preisen.
Vision für die Bibliothekslandschaft
Mit dem möglichen Umzug der ZLB könnte die zersplitterte Bibliothekslandschaft Berlins zusammengeführt werden. Das neuartige Konzept könnte internationalen Vorbildern wie den Bibliotheken in Oslo und Helsinki nachempfunden werden, die multifunktionale Räume etwa für IT-Labore, Musikstudios und Makerspaces bieten. ZLB-Generaldirektor Fansa betont, dass die Bibliothek keine Verdrängung des Warenhauses beabsichtigt und Ideen zur Weiterbetreibung des Galeria-Gebäudes bestehen.
Eine Entscheidung über den endgültigen Standort der ZLB soll bis zum Frühjahr 2026 getroffen werden. Der Senat hat in der Vergangenheit partizipative Verfahren zur Entwicklung eines gesamtstädtischen Bibliothekskonzepts initiiert, um den heutigen Anforderungen gerecht zu werden, da sich die technologischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen stark verändert haben. Bibliotheken sind mittlerweile die am stärksten besuchten Kultur- und Bildungseinrichtungen Berlins und bieten mehr als nur Bücher, sie sind Orte des kreativen Erlebens und des Austausches, wie berlin.de herausstellt.