Widerstand im Grünen: Späthsfelde droht das Wohnungsbau-Chaos!
Treptow-Köpenick: Widerstand gegen Senatspläne für 4.000 Wohnungen in Späthsfelde. Ökologische Bedenken und fehlende Infrastruktur im Fokus.

Widerstand im Grünen: Späthsfelde droht das Wohnungsbau-Chaos!
Im Berliner Südosten plant der Senat ein neues Stadtquartier auf dem Gelände Späthsfelde, das bis zu 4.000 Wohnungen umfassen soll. Das Vorhaben stieß auf Widerstand seitens des Bezirks Treptow-Köpenick und des BUND Berlin, die die ökologischen Vorteile der Fläche hervorgeben und auf eine unzureichende Infrastruktur hinweisen. Das Areal hat eine Fläche von rund 100 Hektar und ist von Kleingärten, Wiesen und landwirtschaftlichen Flächen geprägt. Die komplexen Eigentumsverhältnisse erschweren die Realisierung des Projekts erheblich, da ein Teil des Geländes dem Land Berlin gehört, während der Rest in privater Hand ist, wie entwicklungsstadt.de berichtet.
Bei einer Informationsveranstaltung des BUND am 7. Oktober wurde deutlich, dass der Bezirk keinen Wohnungsbau in Späthsfelde unterstützen möchte. Bezirksstadträtin Claudia Leistner (Grüne) äußerte Bedenken bezüglich der Verkehrsanbindung sowie der hohen Belastung der Straßen in der Umgebung. Überdies ist das Gebiet nach Ansicht des Bezirks ein potenzieller Ausgleichsraum für andere Bauprojekte. Der BUND spricht sich vehement gegen das Projekt aus und mahnt den Verlust wertvoller Stadtnatur sowie die Gefahr einer weiteren Flächenversiegelung an.
Ökologische Bedenken und Mobilisierung der Bürgerschaft
Die Kampagne „Grüne Flächen retten – Hitzeschutz jetzt!“ des BUND fordert einen stärkeren Schutz für die Grünflächen im Stadtgebiet. Zudem plädieren der BUND und der Mieterverein dafür, Wohnprojekte auf bereits versiegelten Flächen zu realisieren, anstatt in ökologisch wertvollen Gebieten zu bauen. Verena Fehlenberg vom BUND hob die Bedeutung der Grünflächen für den Hitzeschutz hervor und forderte alternative Standorte für die Bautätigkeiten. Dies wird durch die Sorgen von Anwohnern wie der 75-jährigen Kleingärtnerin Brigitte Blockhaus untermauert, die um das Überleben ihrer Kleingartenanlage fürchtet, wie nd-aktuell.de berichtet.
Die Diskussion über dieses Projekt hat eine breite Mobilisierung der Bürgerschaft zur Folge gehabt. Ein weiterer Teil des Problems ist die potenzielle Beeinträchtigung des Grundwassers, was Christian Schweer vom Wassernetz Berlin in seinen Warnungen thematisierte. Hierbei betont die Senatsverwaltung, dass Untersuchungen zur Belastung des Bodens und des Grundwassers Teil der Planungen sind.
Ausblick auf bevorstehende Entscheidungen
Am 15. Oktober soll die Senatsverwaltung überarbeitete Pläne für das Projekt Späthsfelde vorstellen. Protestaktionen sind angekündigt, da die Anwohner und Umweltverbände weiterhin um den Erhalt der natürlichen Flächen kämpfen. Der Konflikt in Späthsfelde steht exemplarisch für die Herausforderungen, vor denen die Berliner Stadtentwicklung in Zeiten von Wohnungsnot und Klimakrise steht.