Vartavar-Festival 2025: Feiern und Erinnern an die armenische Kultur
Erleben Sie das Vartavar-Festival in Charlottenburg-Wilmersdorf: Tradition, Kultur und Gedenken vom 26. bis 27. Juli 2025.

Vartavar-Festival 2025: Feiern und Erinnern an die armenische Kultur
Am 20. Oktober 2025 kündigte der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf die Eröffnung des Vartavar-Festivals an, das am Samstag, dem 26. Juli 2025, um 12 Uhr durch Bezirksstadträtin Heike Schmitt-Schmelz in der Villa Oppenheim, Schloßstraße 55, 14059 Berlin, eröffnet wird. Dieses Fest, das vom Verein AKEBI e.V. und dem Museum Charlottenburg-Wilmersdorf veranstaltet wird, ist ein traditionelles armenisches Wasserfest, das Freude, Gemeinschaft und Erneuerung feiert. Ein besonderer Anlass für die Veranstaltung ist der 110. Jahrestag des Völkermords an den Armenier:innen im Osmanischen Reich im Jahr 1915.
Das Festival wird vom 26. bis zum 27. Juli 2025 stattfinden und zielt darauf ab, die armenische Kultur und Geschichte in Berlin zu würdigen. Eine Sonderausstellung mit dem Titel „Re-Membering“ thematisiert die Geschichte sowie das kulturelle Erbe der armenischen Diaspora in Berlin und beleuchtet die historischen Verflechtungen des Deutschen Kaiserreichs mit dem Genozid an den Armenier:innen. Dies ist ein essentielles Thema, das tiefe historische Wurzeln hat und die Identität der armenischen Gemeinschaft bis heute beeinflusst.
Programmhighlights des Vartavar-Festivals
Am Samstag, den 26. Juli, beginnt das Programm mit einer Begrüßung durch Schmitt-Schmelz. Die Aktivitäten reichen von einem Koch-Workshop über Ausstellungsrundgänge in verschiedenen Sprachen bis hin zu Kurzfilmvorträgen und Tanzworkshops. Die detaillierte Agenda umfasst:
- 12:00 Uhr: Begrüßung durch Heike Schmitt-Schmelz
- 12:15 – 14:00 Uhr: Koch-Workshop
- 14:00 – 14:45 Uhr: Ausstellungsrundgang auf Türkisch
- 15:00 – 15:45 Uhr: Foto-Vortrag „Like Scattered Islands“
- 16:00 – 16:45 Uhr: Kurzfilmscreening und Q&A mit Regisseur:innen
- 17:00 – 17:45 Uhr: Ausstellungsrundgang auf West-Armenisch
- 18:00 – 19:00 Uhr: Tanzworkshop
- 19:15 – 21:00 Uhr: Halay-Party mit Musik
Der Sonntag, 27. Juli, wird die Besucher mit einem Spiel-Workshop für Kinder und einem Musik-Workshop willkommen heißen. Auch hier finden mehrere Ausstellungsrundgänge in deutscher Sprache statt. Der Eintritt zur Ausstellung ist kostenfrei, jedoch ist eine Anmeldung erforderlich, da die Teilnehmendenzahl begrenzt ist.
Historischer Kontext: Der Völkermord an den Armenier:innen
Die Veranstaltung steht im Kontext des Völkermords an den Armeniern, der im April 1915 begann und etwa 1,5 Millionen Menschen das Leben kostete. Trotz dieser grausamen Realität wird der Begriff „Völkermord“ von der Türkei bis heute abgelehnt. Ralph Giordano, ein deutscher Publizist, war einer der ersten, der das Thema des armenischen Genozids öffentlich ansprach und es mit den Verbrechen des Holocausts in Verbindung brachte. Sein Engagement für das Erinnern und das Aufdecken von historischen Wahrheiten hat auch dazu beigetragen, das Bewusstsein für die armenische Geschichte in Deutschland zu schärfen.
Die armenische Gemeinschaft war seit dem 14. Jahrhundert im Osmanischen Reich gut integriert, erlebte jedoch ab dem 19. Jahrhundert einen dramatischen Wandel in der gesellschaftlichen Stimmung. Die Übernahme der Macht durch die „Jungtürken“ führte zu einer systematischen Verfolgung, beginnend mit Razzien gegen armenische Eliten in Konstantinopel. Trotz der historischen Beweise und der Berichte von Zeitzeugen, kämpfen die Nachkommen der Opfer bis heute um Anerkennung und das Recht auf Erinnerung.
Die Öffnungszeiten des Museums, in dem das Festival stattfindet, sind dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr und an Samstagen, Sonntagen sowie Feiertagen von 11 bis 17 Uhr. Anmeldemöglichkeiten für das Vartavar-Festival sind telefonisch unter 030 9029-24106 oder per E-Mail an museum@charlottenburg-wilmersdorf.de möglich. Der Eintritt ins Museum bleibt gratis.
Für weitere Informationen über den Völkermord an den Armeniern und die geschichtlichen Hintergründe, die in der Ausstellung behandelt werden, siehe auch Deutschlandfunk Kultur.