Bernhard von Barsewisch, ein renommierter Mediziner und Genealoge, feierte nicht nur seinen 90. Geburtstag, sondern blickt auch auf eine beeindruckende Karriere in der Augenheilkunde zurück. Seit 32 Jahren lebt er in der Prignitz, wo er seine Kindheit verbrachte. Seine Vorfahren mütterlicherseits waren bereits im Mittelalter im Raum Putlitz ansässig. Nach der Wende gründete er eine Augentagesklinik im ehemaligen Gutshaus seiner Familie in Groß Pankow, einem Projekt, das er seit den frühen 1990er Jahren verfolgt.
Born 1935 in Klein Plasten, Mecklenburg, zog die Familie 1938 nach Kassel. Die Flucht aus der Prignitz während des Zweiten Weltkriegs stellte das Ende seiner Kindheit dar. Nach dem Krieg lebte von Barsewisch in Hamburg, wo er Medizin studierte und sich auf Augenheilkunde spezialisierte. 1968 trat er die Leitung der Augenklinik Herzog Carl Theodor in München an, wo er 15 Jahre arbeitete. Uckermarkkurier berichtet, dass er 1990 das Gutshaus in Groß Pankow erwarb, um es in eine moderne Augentagesklinik zu transformieren.
Ein Meilenstein der Augenheilkunde
Die ERöffnung der Klinik fand am 15. September 1993 statt und war eine Antwort auf die desolate Lage in der Region. Zusammen mit Kurt-Dietrich Freiherr von Wolff und Holger Bull, die die Klinik seither betreiben, setzte von Barsewisch auf innovative Konzepte. Modern ausgestattet, konnte die Klinik bereits bis zum Jahresende 2800 Operationen durchführen. Zu Beginn des Projekts wurden OP-Termine sogar per Postkarte vergeben, da viele Menschen in der Umgebung kein Telefon besaßen. Die Märkische Allgemeine berichtet, dass die Idee zur Gründung der Klinik durch einen Anruf von von Barsewisch an von Wolff entstanden ist.
Im Laufe der Jahre erweiterte sich die Augentagesklinik, die mittlerweile auch mehrere Nebenstellen in anderen Städten betreibt. Besonders wertvoll ist das Gästehaus, das Patienten Unterkunft bietet. Die Klinik legt großen Wert auf eine flache Hierarchie und hat ihre Ausbildungsprogramme erfolgreich auf Assistenzärzte und medizinische Fachangestellte ausgeweitet. Bis heute haben 63 Assistenzärzte hier ihre Ausbildung erhalten.
Ein Leben im Dienste der Kultur und Bildung
Neben seiner erfolgreichen Tätigkeit in der Augenheilkunde engagiert sich von Barsewisch für den Erhalt historischer Bauten. Er bewahrte das barocke Putlitz’sche Herrenhaus in Wolfshagen vor Leerstand und gründete den Förderverein Schloss-Museum Wolfshagen, der eine bedeutende Dauerausstellung zur Kulturgeschichte des Prignitzer Landadels bietet. Uckermarkkurier hebt hervor, dass das Schloss-Museum als die Essenz seines Lebenswerks gilt.
Die Geschichte der Augenheilkunde, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht, ist durch zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten geprägt worden. Von den fahrende Oculisten bis hin zu den ersten medizinischen Hochschulen, die Augenheilkunde wurde im 19. Jahrhundert durch Wissenschaftler wie Johann Gottfried Zinn und August Gottlieb Richter erheblich weiterentwickelt. Die Universitätsmedizin Göttingen schildert diesen interessanten Entwicklungspfad.
Insgesamt repräsentiert die Augentagesklinik in Groß Pankow eine Erfolgsgeschichte, die nicht nur medizinisch, sondern auch kulturell und geschichtlich von bedeutender Relevanz ist. Bernhard von Barsewisch bleibt durch sein Engagement ein einflussreicher Akteur in der Region.