Neue Anna-Lindh-Grundschule: Chance nach Schimmel-Debakel!
Eröffnung der neuen Anna-Lindh-Grundschule in Mitte am 10. September 2025: Barrierefreies Lernen für 576 Schüler.

Neue Anna-Lindh-Grundschule: Chance nach Schimmel-Debakel!
Am 10. September 2025 fand die offizielle Eröffnung des neuen Schulstandorts der Anna-Lindh-Grundschule an der Reinickendorfer Straße statt. Anwesend waren unter anderem die Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger und der Bezirksstadtrat Benjamin Fritz. Diese Neueröffnung ist das Ergebnis einer langwierigen Geschichte, die von Herausforderungen wie einem massiven Schimmelbefall im alten Schulgebäude geprägt war. Laut berlin.de wurde das alte Gebäude in der Guineastraße 17 bereits 2022 geschlossen, nachdem die Schimmelprobleme gravierender wurden.
Die neue Compartmentschule bietet Platz für bis zu 576 Schülerinnen und Schüler und umfasst ein barrierefreies Schulgebäude mit verschiedenen Fachräumen, einer Mensa und einer Sporthalle. Die Sporthalle wurde bereits im vergangenen Jahr für den Sportunterricht genutzt. Die Lehrkräfte und Schüler hatten während der Bauzeit in einem Ausweichstandort am Saatwinkler Damm 42 unterrichtet werden müssen. Dies geschah nach der Auslagerung von etwa 750 Schülern aufgrund des Schimmelbefalls, der die gesamte Schülerschaft im Sommer 2023 dazu zwang, das alte beschädigte Gebäude zu verlassen. Viele Eltern entschieden sich, ihre Kinder von der Schule abzumelden, was die Situation zusätzlich erschwerte, wie berliner-kurier.de berichtet.
Die Herausforderung des Abrisses
Der Bezirk Mitte plant den Abriss der denkmalgeschützten Anna-Lindh-Grundschule in der Guineastraße, was einen Antrag beim Landesdenkmalamt zur Folge hatte. Die Vorstellung ist, dass dieser Abriss Platz für einen Neubau schafft, was allerdings mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann. Der Kultursenator Klaus Lederer muss die endgültige Entscheidung über den Abriss oder die Sanierung treffen. Die Schimmelproblematik ist seit 2017 bekannt, doch verschiedene kleinere Maßnahmen zur Eindämmung waren bislang nicht erfolgreich. Der Bezirk rechnet mit Widerstand des Landesdenkmalsamts, und eine Entscheidung wird vor der Neuwahl im Februar 2024 erhofft.
Die anhaltenden Probleme haben Folgekosten verursacht: Jahr für Jahr fallen etwa 6,6 Millionen Euro Mietkosten für den Ersatzstandort an. Weiterhin laufen Verhandlungen über die Transportkosten für Schüler der fünften und sechsten Klassen, was die finanziellen Belastungen erhöht. Die Zustandung am alten Standort ist bedrückend; in den Kellerräumen ist der Schimmel so gravierend, dass diese nur mit Schutzanzügen betreten werden können. berliner-kurier.de stellt fest, dass eine Sanierung bis zu acht Jahre in Anspruch nehmen könnte und ein Neubau etwa 60 Millionen Euro Kosten verursachen würde.
Berliner Schulbauoffensive
Die Eröffnung des neuen Standorts ist Teil der umfassenden Berliner Schulbauoffensive, die auch ein modulares Typenprogramm für Grundschulen umfasst. Dieses Programm wurde im Jahr 2018 ins Leben gerufen und zielte darauf ab, den Bauprozess durch geplante Modularitätslösungen zu beschleunigen. Architekten des Büros Bruno Fioretti Marquez GmbH hatten den Realisierungswettbewerb gewonnen, um eine effiziente Umsetzung des Raumprogramms zu gewährleisten, wie berlin.de beschreibt. Das Konzept soll sicherstellen, dass neue Schulgebäude schnell und mit hoher architektonischer Qualität realisiert werden.
Die Herausforderung, die die Schüler und das Bezirksamt während dieser Zeit durchlebt haben, ist nicht zu vernachlässigen. Dennoch ist die Eröffnung des neuen Schulstandorts ein lichtblick und gleichzeitig ein wichtiger Schritt zur Bewältigung vergangener Probleme. Bezirksbürgermeisterin und Bezirksstadtrat haben sich positiv über die Fortschritte und die nächsten Schritte geäußert, nachdem das Böse der Schimmelgeschichte endlich der Vergangenheit angehört.