Elfriede Hengstenberg-Platz: Ein Erbe der Bewegungsbildung entdeckt!

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Am 12.09.2025 wird ein Platz in Steglitz-Zehlendorf nach der Pädagogin Elfriede Hengstenberg benannt, die mit innovativen Bewegungsansätzen Kinder unterstützte.

Am 12.09.2025 wird ein Platz in Steglitz-Zehlendorf nach der Pädagogin Elfriede Hengstenberg benannt, die mit innovativen Bewegungsansätzen Kinder unterstützte.
Am 12.09.2025 wird ein Platz in Steglitz-Zehlendorf nach der Pädagogin Elfriede Hengstenberg benannt, die mit innovativen Bewegungsansätzen Kinder unterstützte.

Elfriede Hengstenberg-Platz: Ein Erbe der Bewegungsbildung entdeckt!

Am Freitag, den 12. September 2025, wurde der Platz zwischen der Sven-Hedin-Straße, der Forststraße und der Fürstenstraße in Berlin-Zehlendorf zu Ehren der renommierten Pädagogin Elfriede Hengstenberg umbenannt. Die feierliche Enthüllung des neuen Straßenschildes wurde von Bezirksstadtrat Urban Aykal vorgenommen, wie auf berlin.de berichtet wurde.

Die Initiative zur Umbenennung des Platzes stammt aus der Zivilgesellschaft und wurde am 14. Mai 2025 einstimmig von den Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) beschlossen. Elfriede Hengstenberg ist vor allem für ihren innovativen Ansatz in der Bewegungs- und Wahrnehmungspädagogik bekannt, der auf den natürlichen Bewegungsdrang von Kindern basiert.

Elfriede Hengstenbergs Lebenswerk

Elfriede Hengstenberg war eine bedeutende Bewegungspädagogin und Gymnastiklehrerin, die 1899 in Meran, Südtirol, als viertes von fünf Kindern geboren wurde. Im Alter von acht Jahren zog ihre Familie nach Berlin. Dort erlebte sie eine bewegungsreiche Kindheit, die ihren späteren Berufsweg prägte. Nach ihrer Ausbildungszeit in München begann sie 1915 mit dem Unterrichten und setzte ihre Arbeit fort, trotz der Einschränkungen im Nationalsozialismus. Hengstenberg hielt fest an ihren Prinzipien und weigerte sich, ihre Methoden an die nationalsozialistische Ideologie anzupassen. Sie unterstützte zudem jüdische Familien bei der Ausreise aus Deutschland, was ihren Mut und ihre humanitäre Haltung unterstreicht.

Ihr praxisorientiertes Spiel- und Bewegungskonzept fördert die selbstständige Bewegungsentwicklung von Kindern und gilt heute als anerkannt in der pädagogischen und therapeutischen Arbeit. Hengstenbergs Ansatz ist in vielen Bildungseinrichtungen verbreitet und beeinflusst die Bewegungs- und Wahrnehmungsförderung bis heute. Ihre Arbeit mit Materialien wie Stäben und Brettern hat die Entwicklung der sogenannten „Bewegungsbaustelle“ begründet.

Bewegung als Schlüssel zur Entwicklung

Das Thema Bewegung hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Während bis Anfang der 2000er Jahre der Fokus vor allem auf individueller Gesundheit und Freizeitgestaltung lag, wird Bewegung heute als zentraler Bestandteil der ganzheitlichen Entwicklung von Kindern verstanden. Auf bpb.de wird betont, dass Bewegung nicht nur die körperliche, sondern auch die kognitive und psychosoziale Entwicklung unterstützt. Bewegungserfahrungen fördern nicht nur die motorischen Fähigkeiten, sondern auch das Selbstbewusstsein und die sozialen Kompetenzen von Kindern.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass Kinder unter fünf Jahren täglich 60 bis 180 Minuten aktiv sein sollten. In der heutigen Gesellschaft ist es jedoch entscheidend, dass Bildungseinrichtungen und Eltern gemeinsam dafür sorgen, dass Kinder mehr Bewegungsmöglichkeiten im Alltag haben. Dabei spielen soziale Aspekte eine wichtige Rolle: Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien haben oft weniger Zugang zu Bewegungsangeboten, was ihre Entwicklungschancen einschränkt.

Die Umbenennung des Platzes in Elfriede Hengstenberg-Platz ist somit nicht nur eine Ehrung für eine bedeutende Persönlichkeit der Pädagogik, sondern auch ein Appell, die Bedeutung von Bewegung für die Entwicklung und Bildung von Kindern weiterhin in den Mittelpunkt zu stellen.