Am Sonntag kam es in einer Bar in Lichtenberg zu einem gewalttätigen Vorfall, als ein 41-Jähriger einen Streit mit einem 19-Jährigen entfachte. Nach ersten Berichten von Berliner Zeitung setzte sich der Ältere ungefragt an den Tisch des Jüngeren. Im Verlauf des Streits beleidigte der 41-Jährige seinen Gegenüber mit fremdenfeindlichen Äußerungen und griff ihn schließlich mit einem Messer an.
Nach einer ersten Auseinandersetzung verließ der Angreifer die Bar, kehrte jedoch wenig später mit einem weiteren Messer zurück. Er verfolgte den flüchtenden 19-Jährigen und warf das Messer nach ihm, traf ihn jedoch nicht. Der 41-Jährige wurde schließlich in einer anderen Bar von der Polizei festgenommen. Eine Atemalkoholkontrolle ergab, dass er etwa 2,5 Promille Alkohol im Blut hatte.
Politische Hintergründe und fremdenfeindliche Angriffe
Die Ermittlungen zu dem Vorfall in Lichtenberg dauern an. Bemerkenswert ist, dass der Vorfall möglicherweise im Kontext einer steigenden Zahl fremdenfeindlicher Übergriffe in Deutschland steht, insbesondere in den letzten Jahren. Ähnlich erging es zwei Männern in Kreuzberg, die im März 2022 Opfer eines Messerangriffs wurden, nachdem sie sich auf Russisch unterhalten hatten. Die beiden Männer wurden von einer fünfköpfigen Gruppe, die untereinander Ukrainisch sprach, fremdenfeindlich beleidigt und in der Folge mit Messern attackiert, wie t-online berichtet.
In diesem Vorfall, der sich am U-Bahnhof Mehringdamm ereignete, wurde einer der Männer schwer verletzt, während der andere leichte Verletzungen erlitt. Während die Gruppe nach dem Angriff floh, lagen die beiden Männer in ambulanter Behandlung in einem Krankenhaus. Die Ermittlungen wurden vom Fachkommissariat des Staatsschutzes am Berliner Landeskriminalamt (LKA) übernommen, da unklar ist, ob der Angriff in Verbindung mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine steht.
Diese Vorfälle werfen ein Licht auf die aktuelle Stimmung in Deutschland, wo anhaltende Anfeindungen gegen Personen russischer Herkunft verzeichnet werden. Trotz der Verweigerung beider Opfer in Lichtenberg, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, bleibt die Notwendigkeit, solchen gewalttätigen und fremdenfeindlichen Taten entschieden entgegenzutreten, unverändert hoch.