Grüne Pankow sagen Nein zu Gelbhaars Comeback: Klaas triumphiert!

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Am 8.11.2025 wählten die Pankower Grünen Sunčica Klaas zur Kandidatin für die Abgeordnetenhauswahl 2026, Stefan Gelbhaar scheiterte.

Am 8.11.2025 wählten die Pankower Grünen Sunčica Klaas zur Kandidatin für die Abgeordnetenhauswahl 2026, Stefan Gelbhaar scheiterte.
Am 8.11.2025 wählten die Pankower Grünen Sunčica Klaas zur Kandidatin für die Abgeordnetenhauswahl 2026, Stefan Gelbhaar scheiterte.

Grüne Pankow sagen Nein zu Gelbhaars Comeback: Klaas triumphiert!

Am 8. November 2025 entschied der Pankower Kreisverband der Grünen auf einer Mitgliederversammlung, dass Stefan Gelbhaar nicht als Direktkandidat für die Abgeordnetenhauswahl 2026 aufgestellt wird. Diese Entscheidung fiel in einer alten Kaufhalle in Pankow, die heute als Kulturzentrum genutzt wird. Bei der Abstimmung erhielt Gelbhaar lediglich 83 Stimmen, während seine Konkurrentin Sunčica Klaas zwei Drittel der Stimmen, genau 179, gewinnen konnte. Es gab zudem fünf Enthaltungen.

Der Wahlkreis gilt für die Grünen seit beinahe zwei Jahrzehnten als sicher. Dennoch war die Stimmung während der Sitzung durch die Hintergrundgeschichte von Gelbhaar geprägt. Er hatte zuvor die Bundestagskandidatur für den Direktwahlkreis Pankow verloren, bedingt durch Vorwürfe wegen sexueller Belästigung. Diese hatten sich zwar später als Intrige herausgestellt, jedoch äußerten sich weitere Frauen kritisch zu seinem Verhalten.

Reaktionen und politische Ambitionen

Die Versammlung war von gemischten Reaktionen begleitet. Während Gelbhaar während seiner Rede für sein politisches Engagement warb und Fehler in seinem Verhalten eingestand, erhielt Klaas großen Applaus, nachdem sie Themen wie die Situation von Menschen mit Migrationshintergrund und die Stärkung Berlins als Wissenschaftsstandort ansprach. Der Co-Kreisvorsitzende Nicolas Scharioth forderte zudem einen klaren Verhaltenskodex für Amtsträger, was auf die Gelbhaar-Affäre anspielte.

Intern sah sich die Landesparteispitze mit unterschiedlichen Meinungen konfrontiert. Einige Mitglieder zeigten Bedenken gegenüber einem Comeback Gelbhaars und dessen möglichem Einfluss auf das Parteibild. Gelbhaar selbst betonte in seiner Rede, dass die Vorwürfe gegen ihn aufgeklärt seien und er sich rehabilitiert fühle. Trotz dieser Bestrebungen bleibt die Unterstützung innerhalb der Partei gespalten.

Im Kontext der Wählerstruktur der Grünen hat sich in den letzten Jahren viel getan. Die Partei hat ihre Stellung im deutschen Parteiensystem gefestigt und in urbanen Zentren, insbesondere in Universitätsstädten, an Bedeutung gewonnen. Bei der Bundestagswahl 2021 erzielten die Grünen erstmals 16 Direktmandate. Das Wählersegment hat sich stark gewandelt: Während 1980 fast 80 Prozent der Wähler unter 35 waren, sind es heute über 30 Prozent, wobei der Zuspruch unter jungen Wählern von 18 bis 24 Jahren ebenfalls signifikant angestiegen ist. Die Wählerschaft hat sich zudem gut ausgebildet und sozial transformiert und kommt häufig aus dem Dienstleistungs- und Bildungssektor.

Insgesamt unterstreicht die Entscheidung des Pankower Kreisverbandes nicht nur die Herausforderungen, vor denen die Grünen stehen, sondern auch die komplexe Dynamik innerhalb der Partei und ihre Wählerschaft, die sich stetig verändert. Der Fall Gelbhaar bleibt ein emotionales und politisches Thema für die Grünen und wird auch in Zukunft die Diskussion um die Parteirichtung maßgeblich beeinflussen.