Feuerteufel in Charlottenburg: Mann setzt Bibliothek in Flammen!

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Ein Mann wurde in Berlin-Charlottenburg nach versuchter Brandstiftung in einer Bibliothek festgenommen, ohne Verletzte.

Ein Mann wurde in Berlin-Charlottenburg nach versuchter Brandstiftung in einer Bibliothek festgenommen, ohne Verletzte.
Ein Mann wurde in Berlin-Charlottenburg nach versuchter Brandstiftung in einer Bibliothek festgenommen, ohne Verletzte.

Feuerteufel in Charlottenburg: Mann setzt Bibliothek in Flammen!

Am 9. November 2025 kam es in Charlottenburg zu einem schockierenden Vorfall, als die Polizei einen 35-jährigen Mann nach versuchter schwerer Brandstiftung festnahm. Die Alarmierung der Einsatzkräfte erfolgte gegen 12:10 Uhr, als die Flammen in der öffentlichen Bibliothek des französischen Kulturzentrums am Kurfürstendamm ausbrachen. Der Tatverdächtige hatte mehrere Bücher mit Brandbeschleuniger übergossen und sie entzündet. Glücklicherweise gelang es anwesenden Personen, das Feuer schnell mit einem Feuerlöscher zu löschen, sodass es keine Verletzten gab. Der Mann blieb am Ort des Geschehens und ließ sich widerstandslos festnehmen. Er äußerte, dass die historischen Ereignisse in den Büchern falsch dargestellt seien. Nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung wurde er in das Brandkommissariat des Landeskriminalamts überstellt, die Ermittler entließen ihn jedoch später aus den polizeilichen Maßnahmen.

Das französische Kulturzentrum, in dessen Bibliothek dieser Vorfall stattfand, hat eine bewegte Geschichte. Es befindet sich im Gebäude des ehemaligen Wohn- und Geschäftshauses Kurfürstendamm 211, das 1897 erbaut wurde. Das architektonische Meisterwerk wurde von Baumeister Wilhelm Klopsch im Stil des Historismus entworfen. Im Laufe der Zeit wechselte das Gebäude häufig den Besitzer, unter anderem war es unter der Verwaltung des architektonischen Büros von Hans und Wassili Luckhardt und Alfons Anker, das in den 1920er Jahren für eine Umgestaltung im Stil der Neuen Sachlichkeit verantwortlich war. 1948 übergab die britische Militärregierung das Gebäude der französischen Militärregierung, welche dort ein Kulturzentrum für die deutsch-französische Begegnung einrichtete. Am 21. April 1950 wurde das Kulturzentrum offiziell eröffnet und bietet seither Einrichtungen wie das Institut français Berlin, ein Kino sowie eine Bibliothek.

Historische Bedeutung des Kurfürstendamms

Der Kurfürstendamm hat als eine der bedeutendsten Straßen Berlins eine faszinierende Entwicklung durchgemacht. Im 19. Jahrhundert, insbesondere nach der Eröffnung der Dampfstraßenbahn, entwickelte sich die Gegend schnell und wurde von prächtigen Mietshäusern geprägt. Die Bebauung zog bedeutende Persönlichkeiten an und der Boulevard avancierte zu einem kulturellen Zentrum, in dem sich Cafés, Vergnügungslokale, Kabaretts und Theater etablierten. Theodor Fontane beschrieb die Region 1892 als „Wüstenpanorama“ mit Spargelbeeten, was den drastischen Wandel der Umgebung unterstreicht. In den Jahren bis 1905 entstand die „Kurfürstendammarchitektur“, die sowohl positiv als auch negativ konnotiert ist.

Während die Bewohnerzahl am Kurfürstendamm stetig wuchs, war die jüdische Bevölkerung mit etwa 25 % der Bewohner in dieser Zeit signifikant. Der Kurfürstendamm stellte nicht nur Wohnraum, sondern auch einen Ort des gesellschaftlichen Lebens dar, wo Künstler und Intellektuelle, vor allem im „Café des Westens“, zusammenkamen. Der Bereich wurde schließlich auch von prominenten Veranstaltungen und Entwicklungen wie dem Bau von Kaufhäusern geprägt, was den Boulevard in eine beliebte Shoppingmeile verwandelte.

In Anbetracht der aktuellen Ereignisse wird deutlich, wie wichtig kulturelle Einrichtungen wie das Maison de France für die Bewahrung des historischen Erbes und der kulturellen Identität in Berlin sind. Ein Vorfall wie dieser reißt alte Wunden auf und führt vor Augen, dass der Dialog über die besprochenen historischen Themen von zentraler Bedeutung ist, um die kulturelle Vielfalt zu schützen und zu fördern.