Götterdämmerung am Brandenburger Tor: 20.000 fordern Frieden für Gaza!

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Am 13.09.2025 versammelten sich bis zu 20.000 Menschen am Brandenburger Tor, um gegen den Krieg in Gaza zu demonstrieren.

Am 13.09.2025 versammelten sich bis zu 20.000 Menschen am Brandenburger Tor, um gegen den Krieg in Gaza zu demonstrieren.
Am 13.09.2025 versammelten sich bis zu 20.000 Menschen am Brandenburger Tor, um gegen den Krieg in Gaza zu demonstrieren.

Götterdämmerung am Brandenburger Tor: 20.000 fordern Frieden für Gaza!

Am 13. September 2025 fand in Berlin vor dem Brandenburger Tor eine bedeutende Demonstration unter dem Motto „Stoppt den Völkermord in Gaza“ statt. Die Veranstaltung, organisiert von Sahra Wagenknecht, zog bis zu 20.000 Menschen an, während die Polizei von etwa 12.000 Teilnehmern sprach. Die Demonstration zielte darauf ab, ein deutliches Zeichen für Frieden und gegen das Wettrüsten zu setzen. Trotz der hohen Teilnehmerzahlen verlief die Veranstaltung weitgehend friedlich, lediglich ein Mann wurde an der Simonstrasse wegen eines strafbaren Plakates festgenommen. Wagenknecht betonte in ihren Reden, dass niemand den Mund verbieten lassen sollte, wenn es um Frieden geht, und kritisierte die Waffenlieferungen des Bundeskanzlers an Israel.

Wie Berliner Zeitung berichtet, sprach auch der bekannte Schauspieler Dieter Hallervorden auf der Kundgebung. Hallervorden kündigte an, dass er gegen Krieg ist und forderte einen friedlichen Ungehorsam. Vor Publikum trägt er ein Gedicht mit dem Titel „Gaza Gaza“ vor, welches er zusammen mit Dieter Dehm verfasst hat. Seine Rede beinhaltete Zitate von Martin Luther King sowie einen Hinweis auf Lenin, wo er betonte, dass „der Frieden von unten kommen müsse“. Er warnte jüngere Generationen davor, sich dem Militärdienst anzuschließen und endete seine Rede mit einem Aufruf zur Nachdenklichkeit über die Werte des Friedens und des Ungehorsams.

Kritik und Unterstützung

Wagenknecht verurteilte in ihrer Ansprache nicht nur den Angriff der Hamas, sondern stellte auch die Rechtfertigung des israelischen Vorgehens infrage. Sie forderte, dass Deutschland nicht nur Zuschauer, sondern „Mittäter“ sei. Unterstützer der Kundgebung waren unter anderem prominente Persönlichkeiten, wie der Rapper Massiv und der Musiker Peter Maffay. Moderator Daniel Aminati richtete in seinem Appell an Menschlichkeit auch seine Gedanken an die Hungernden in Gaza und die Opfer des 7. Oktober.

Diese Demonstration ist Teil eines größeren Trends, der die Struktur der heutigen Friedensbewegung in Deutschland widerspiegelt. Im Vergleich zur einheitlicheren Bewegung der 1980er Jahre ist die aktuelle Friedensbewegung stark gespalten. Larissa Daria Meier, Konfliktforscherin, betont, dass es keine einheitliche Bewegung gibt, sondern vielmehr eine „Friedensmobilisierung“ mit vielen unterschiedlichen Gruppen und Zielen. Während einige Proteste von rechten Gruppierungen organisiert werden, besteht auch eine zersplitterte klassische Friedensbewegung.

Gesellschaftlicher Kontext

Wie Tagesspiegel und rbb24 anmerken, wird der Diskurs aktuell von einem überparteilichen Konsens geprägt, der die militärische Unterstützung für die Ukraine stark befürwortet. In dieser gespaltenen Landschaft sind Proteste gegen die deutsche Regierung jedoch häufig nicht gegen Russland gerichtet. Kohärente Forschung zu den Abgrenzungsprozessen innerhalb der Friedensbewegung fehlt bislang, was die Komplexität der aktuellen Proteste unterstreicht.

In Berlin gab es zudem parallele Veranstaltungen, wie die von der Deutschen Friedensgesellschaft/Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, die ebenfalls auf die Problematik der weltweiten Friedensbewegung hinwiesen. Die aktuellen Entwicklungen und die steigenden Energiepreise scheinen die Diskussionen weiter anzufachen und verdeutlichen das wachsende Frustrationspotential in der Bevölkerung, welches auch von rechten Gruppen aufgegriffen wird.

Quellen: