NAG/NAG Redaktion –
Die Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr von Berlin und Brandenburg müssen sich auf eine spürbare Preiserhöhung einstellen. Ab dem 1. Januar 2025 werden die Ticketpreise im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) um durchschnittlich 7,5 Prozent steigen. Diese Entscheidung wurde kürzlich vom Aufsichtsrat des VBB getroffen, wie Tagesschau berichtete.
Die neuen Preise bedeuten, dass eine Einzelfahrt im Berliner Tarifbereich AB künftig 3,80 Euro kosten wird, was einer Erhöhung von 30 Cent entspricht. Auch die Vier-Fahrten-Karte wird teurer und kostet ab Januar 10,80 Euro, ein Plus von 60 Cent. Für die Tarifzone ABC, die das Umland von Berlin umfasst, steigt der Preis um 40 Cent auf 4,80 Euro. Die VBB Umweltkarte für den Bereich AB wird als Jahresabo 76,70 Euro im Monat kosten, was ebenfalls eine Erhöhung darstellt, wie die Informationen von DPA bestätigen.
Hintergründe der Preiserhöhung
Die Preiserhöhung ist nicht überraschend, da bereits seit Ende Oktober darüber spekuliert wurde. Fahrgastverbände haben die Entscheidung scharf kritisiert und bemängeln, dass umweltfreundliche Mobilität dadurch unverhältnismäßig teuer wird. Zudem wird der schlechte Zustand des Nahverkehrs angeprangert. Die VBB begründet die Tarifanpassung mit den weiterhin hohen Kosten für Kraftstoffe, Personal und Investitionen im öffentlichen Nahverkehr. Diese Faktoren wurden bei der Berechnung der neuen Preise berücksichtigt, die auf den Entwicklungen der Lebenshaltungs-, Strom- und Kraftstoffpreise der letzten 60 Monate basieren.
Zusätzlich wird das Deutschlandticket ab 2025 um 9 Euro teurer und kostet dann 58 Euro pro Monat. Diese Erhöhung wurde von den Verkehrsministern der Länder beschlossen und wird ebenfalls ab dem 1. Januar 2025 wirksam.
Vergleich mit vorherigen Preiserhöhungen
Es ist erwähnenswert, dass die Ticketpreise im VBB bereits zu Beginn dieses Jahres um durchschnittlich 6,7 Prozent angehoben wurden. Damals kostete ein Einzelfahrausweis für den Tarifbereich AB 3,50 Euro, was einen Anstieg von 50 Cent im Vergleich zu den vorherigen Preisen darstellt. Die Preiserhöhungen sind somit Teil eines kontinuierlichen Trends, der die Fahrgäste in den letzten Jahren immer wieder trifft.
Die Berliner Behindertenbeauftragte hat zudem die BVG-App kritisiert, die eigentlich dazu gedacht ist, das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erleichtern. Sie sieht erhebliche Mängel für Menschen mit Behinderung und fordert Verbesserungen, während die BVG selbst Nachholbedarf einräumt.
Die Entscheidung des Aufsichtsrats und die bevorstehenden Preiserhöhungen werfen Fragen auf, wie die Mobilität in der Region in Zukunft gestaltet werden kann, ohne dass die Kosten für die Nutzer untragbar werden. Die Diskussion um die Qualität und die Preise des öffentlichen Nahverkehrs bleibt somit ein heißes Thema in Berlin und Brandenburg.