Austellung erinnert an 50 Jahre Senatsprogramm für NS-Verfolgte

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Eröffnung der Ausstellung "Charterflug in die Vergangenheit" im Mitte Museum am 26. September 2025. Eintritt frei.

Eröffnung der Ausstellung "Charterflug in die Vergangenheit" im Mitte Museum am 26. September 2025. Eintritt frei.
Eröffnung der Ausstellung "Charterflug in die Vergangenheit" im Mitte Museum am 26. September 2025. Eintritt frei.

Austellung erinnert an 50 Jahre Senatsprogramm für NS-Verfolgte

Am 19. September 2025 wurde die bevorstehende Eröffnung der Ausstellung „Charterflug in die Vergangenheit – 50 Jahre Besuchsprogramm des Berliner Senats für NS-Verfolgte“ im Mitte Museum angekündigt. Diese besondere Veranstaltung findet am 26. September 2025 um 18 Uhr in der Pankstraße 47, 13357 Berlin, statt. Der Senat von West-Berlin hatte am 10. Juni 1969 beschlossen, ehemaligen Berliner*innen, die während der nationalsozialistischen Verfolgung ins Exil getrieben wurden, die Möglichkeit zu geben, nach Berlin zurückzukehren und die Stadt zu besuchen. Im Laufe der Jahrzehnte nahmen rund 35.000 Menschen an diesem Programm teil.

Die Ausstellung, die bis zum 15. März 2026 zu sehen sein wird, wird verschiedene Facetten des Programms seit seiner Einführung beleuchten. Im Mittelpunkt stehen die Biografien derjenigen, die trotz der Herausforderungen der Vergangenheit den Weg nach Berlin fanden. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums wurde 2019 bereits eine Sonderausstellung von der Senatskanzlei Berlin und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand erarbeitet, die den Grundgedanken der Wiedergutmachung fortführt.

Veranstaltungen und Programm

Zur Eröffnung der Ausstellung werden mehrere Redner zu Wort kommen, darunter Stefanie Remlinger, die Bezirksbürgermeisterin, Georg Klußmann, Protokollchef des Landes Berlin, und Martina Voigt, die Kuratorin der Ausstellung. Interessierte Besucher können die Ausstellung von Sonntag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr besuchen, der Eintritt ist frei und eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

Zusätzlich zur Ausstellung finden im Mitte Museum weitere Veranstaltungen statt. Am 24. September 2025 wird um 18 Uhr eine Lesung und Publikumsgespräch mit dem Publizisten Holger Schmale organisiert, in dem er über die Entwicklung Berlins zur Zeit der Berliner Mauer sprechen wird. Ebenfalls geplant ist eine Buchvorstellung am 30. September 2025, bei der Brigitte Landes ihr Werk „Die verschwundene Stadt. Im Tiergartenviertel“ präsentieren wird, das sich mit der Zerstörung des Tiergartenviertels durch das Naziregime befasst.

Erinnerungskultur und Gedenken an den Nationalsozialismus

Die Eröffnung dieser Ausstellung fügt sich in einen breiteren Kontext der deutschen Erinnerungskultur ein. Diese hat sich in den Jahrzehnten nach dem Krieg als zentrales Element etabliert, um an die Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. Substantielle Bildung über den Holocaust und die nationalsozialistische Verfolgung ist fester Bestandteil des Geschichtsunterrichts in deutschen Schulen. Zahlreiche Gedenkstätten und NS-Dokumentationszentren in Deutschland, über 300 an der Zahl, spielen eine zentrale Rolle in diesem Gedenken.

Am 27. Januar wird jährlich der Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus begangen, ein Datum, das an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz erinnert. Trotz der umfassenden Anstrengungen zur Aufklärung gibt es in der Gesellschaft weiterhin politische Strömungen, die versuchen, die Erinnerungskultur zu diskreditieren oder zu relativieren. Antisemitische Übergriffe haben in den letzten Jahren zugenommen. Dies wird als Ausdruck eines Scheiterns in der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit gedeutet, weshalb der fortdauernde Diskurs über diese Themen von großer Bedeutung ist.

Für die Organisationen und Initiativen, die sich für die Erinnerungsarbeit einsetzen, bleibt die Herausforderung, auch die jüngere Generation zu erreichen und zu sensibilisieren, um ein nachhaltiges Gedenken an die Verfolgten des Nationalsozialismus zu gewährleisten. Die Ausstellung im Mitte Museum ist dabei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um diesen Erinnerungsdialog fortzuführen.

Für weitere Informationen können Interessierte die Pressestelle des Bezirksamts Mitte kontaktieren unter presse@ba-mitte.berlin.de.