Berliner Kliniken: Krisenplan in der Bauphase, Infrastruktur am Limit!

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Berliner Kliniken kämpfen mit maroder Infrastruktur und Personalmangel. Der Senat plant eine zivile Verteidigung im Krisenfall.

Berliner Kliniken kämpfen mit maroder Infrastruktur und Personalmangel. Der Senat plant eine zivile Verteidigung im Krisenfall.
Berliner Kliniken kämpfen mit maroder Infrastruktur und Personalmangel. Der Senat plant eine zivile Verteidigung im Krisenfall.

Berliner Kliniken: Krisenplan in der Bauphase, Infrastruktur am Limit!

Berlin steht vor einer immensen Herausforderung: Die Krankenhäuser der Stadt sind laut Berliner Zeitung durch strukturelle Mängel wie undichte Dächer, überflutete Keller und akuten Personalmangel stark beeinträchtigt. Diese Situation wird noch dringlicher, da der Senat in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr an einem „Rahmenplan Zivile Verteidigung Krankenhäuser“ arbeitet, um die Stadt für den Ernstfall eines NATO-Bündnisfalls vorzubereiten.

Das Ziel des Rahmenplans ist es, Berlin als logistische Drehscheibe für die Versorgung von Material, Personal und Verwundeten im Kriegsfall zu etablieren. Im Falle eines Angriffs wird mit bis zu 100 Verwundeten pro Tag in der Stadt gerechnet, was in Anbetracht der bereits bestehenden Überlastung des Gesundheitssystems eine enorme Herausforderung darstellt. Kritiker, wie Alexander King aus dem Berliner Abgeordnetenhaus, haben Widersprüche zwischen den theoretischen NATO-Resilienz-Zielen und der realen Lage der Krankenhäuser angeprangert.

Massive Veränderungen erforderlich

Die RBB24 hebt hervor, dass der Rahmenplan von der Gesundheitsverwaltung und den Berliner Kliniken entwickelt wurde. Es wird festgestellt, dass die infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine 2022 veränderte Gefährdungslage eine stabile Gesundheitsversorgung auch im Kriegsfall erfordert. Die Berliner Kliniken sollen auf besondere Verletzungsmuster vorbereitet sein und über ausreichend Notstromaggregate sowie medizinische Vorräte verfügen.

Trotz dieser Bemühungen bleibt die krisenfeste Infrastruktur der Berliner Gesundheitsversorgung hinter den Erwartungen zurück. Experten wie Prof. Dr. Leif Erik Sander von der Charité fordern eine zeitnahe Modernisierung der veralteten Gesundheitseinrichtungen und eine Stärkung der Digitalisierung. Er warnt, dass die Vorbereitungen auf mögliche Krisenszenarien jetzt beginnen müssen, um die Gesundheitssicherheit zu gewährleisten. Der Geschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, weist ebenfalls auf die unzureichende Vorbereitung des Systems auf einen Krieg hin.

Ungewisse Finanzierung und fehlende Transparenz

Ein zentrales Problem sind die finanziellen Mittel. Der Investitionsstau in den Berliner Kliniken ist alarmierend; zusätzlich wurden die Investitionszuschüsse gesenkt. Laut Apotheken Umschau besteht ein erheblicher Bedarf an klaren Resilienzstrategien und einer robusten digitalen Infrastruktur. Die Notwendigkeit für ein Gesundheitssicherstellungsgesetz, das die Zuständigkeiten im Krisenfall regelt, wird zunehmend angesprochen.

Die Dauer und die Ressourcen der Arbeitsgruppe „Zivile Verteidigung Krankenhäuser“ sind nicht ohne Kritik. Die Pläne werden als Verschlusssache behandelt, was sowohl der Öffentlichkeit als auch Abgeordneten den Zugang zu relevanten Informationen verwehrt. Fragen über Verantwortlichkeiten und die Rolle der Bundeswehr im Beschaffungswesen bleiben unbeantwortet.

Die Vision eines krisenfesten Gesundheitswesens steht somit im Widerspruch zur Realität: Laut dem Senat wird bereits im normalen Betrieb die Belastungsgrenze vieler Einrichtungen erreicht. An der kritischen Infrastruktur wird seit Jahren gespart, und der Druck auf das Gesundheitssystem könnte im Ernstfall kaum zu bewältigen sein. Zunehmend wird eine klare Strategie zur Verbesserung der Krisenresistenz gefordert, um die Berliner Bevölkerung im Ernstfall adäquat schützen zu können.