Berlin wird grün: Immer mehr Bio-Lebensmittel erobern die Hauptstadt!
Immer mehr Berliner erwerben Bio-Lebensmittel, während umfassende Kontrollen die Qualität und Transparenz sichern.

Berlin wird grün: Immer mehr Bio-Lebensmittel erobern die Hauptstadt!
In Berlin erfreuen sich ökologisch erzeugte Lebensmittel immer größerer Beliebtheit. Rund 955 zertifizierte Unternehmen bieten in der Hauptstadt Bio-Produkte an, darunter 59 landwirtschaftliche Betriebe, die auf insgesamt 410 Hektar Fläche Obst, Gemüse und weitere Produkte nach der EU-Öko-Verordnung anbauen. Dies berichtet das Lageso.
Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln zeigt sich auch an den 138 Händlern, die ökologische Erzeugnisse vertreiben. Zudem sind 18 zugelassene Kontrollstellen aktiv, die sicherstellen, dass die gesetzlichen Vorgaben für Bio-Produkte eingehalten werden. Über die Tätigkeit dieser Kontrollstellen wacht das Lageso, um Verbrauchervertrauen in die Bio-Kennzeichnung zu garantieren.
Überwachung und Verantwortung
Seit Oktober 2023 müssen auch Restaurants und Caterer, die Bio-Zutaten verwenden, sich kontrollieren und zertifizieren lassen. Dies ist ein Schritt, um die Qualität und Herkunft der bio-zertifizierten Nahrung auch im Gastronomiebereich sicherzustellen. Im laufenden Jahr wurden bereits 90 Fälle bearbeitet, in denen Unternehmen unzulässigerweise Bio-Erzeugnisse vermarkteten, häufig aufgrund fehlender Kenntnisse über die gesetzlichen Bestimmungen.
„Die Überwachung ist entscheidend für das Vertrauen der Verbraucher in die Bio-Produkte“, betont Alexander Straßmeir, Präsident des Lageso. Das Lageso engagiert sich aktiv in der Aufklärung über Verbraucherschutzpflichten für Unternehmen und plant, auf der Grünen Woche im Januar 2026 einen Info-Stand zu präsentieren.
Rechtsrahmen der Bio-Produktion
Die Grundlage für die Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Bio-Produkten ist die EU-Öko-Verordnung. Diese regelt nicht nur die Produktionsstandards, sondern umfasst auch Kontrollregeln, Rechtsakte zu Importen aus Drittländern sowie spezifische Regelungen für den ökologischen Landbau. Unter anderem wurden im Jahr 2024 in Berlin 955 Öko-Unternehmen im Kontrollverfahren registriert, wobei 163 Kontrollen vorgenommen wurden.
Die Verordnung stellt einen wichtigen Rahmen für einen fairen Wettbewerb und Transparenz im ökologischen Landbau dar. Neben den Bestimmungen zur Produktion gibt es auch Richtlinien zu Rückverfolgbarkeitsprüfungen und Kennzeichnungspflichten, die eine hohe Qualität und Sicherheit der Bio-Produkte gewährleisten sollen.
Der Aufstieg der Bio-Lebensmittel
Bio-Lebensmittel gewinnen nicht nur in Berlin, sondern in ganz Europa an Bedeutung. Laut Europarl zeigen Verbraucher in der EU ein wachsendes Interesse an Produkten, die nachhaltig und mit natürlichen Methoden produziert werden. Bio-Lebensmittel sind mittlerweile keine Nischenprodukte mehr, auch wenn ihr Anteil an der gesamten landwirtschaftlichen Produktion in der EU noch relativ gering ist.
Der Begriff „ökologisch“ beschreibt ein nachhaltiges landwirtschaftliches System, das sowohl Umwelt- als auch Tierschutz berücksichtigt und alle Stufen der Lebensmittelversorgungskette umfasst: von der Rohstoffversorgung über die Verarbeitung und den Transport bis hin zu den Einzelhandelsdienstleistungen.