Gedenken an die Pogromnacht: Aufruf gegen Antisemitismus in Berlin!
Erinnerungsveranstaltungen zum 9. November 2025 in Treptow-Köpenick: Gedenken an die Pogromnacht 1938 und Warnungen vor Antisemitismus.

Gedenken an die Pogromnacht: Aufruf gegen Antisemitismus in Berlin!
Am 9. November 2025 erinnert Deutschland an die Pogromnacht von 1938, die sich aus brutalsten Angriffen auf jüdische Menschen und ihre Einrichtungen im Deutschen Reich zusammensetzte. Diese Nacht markiert nicht nur einen Wendepunkt in der systematischen Verfolgung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung durch das NS-Regime, sondern steht auch symbolisch für die fortwährende Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der heutigen Gesellschaft. Berlin gegen Nazis vermerkt dies und listet Gedenkveranstaltungen in verschiedenen Berliner Bezirken.
In einem Geschehen, das von der Hetzrede Joseph Goebbels und dem Attentat von Herschel Grünspan auf den Diplomaten Ernst vom Rath ausgelöst wurde, trugen die Novemberpogrome zur Etablierung eines Klima des Hasses bei. Holocaust-Überlebende wie Eva Umlauf warnen nun aktiv vor dem wachsenden Antisemitismus und der Akzeptanz von Hassideologien. Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees, bezeichnet den 9. November als Tag des Gedenkens und der Demokratie, wobei der Fokus auf der Bekämpfung des Antisemitismus liegt, der nach wie vor ein drängendes Problem darstellt. Die Tagesschau hebt die Warnungen von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hervor, der betont, dass Antisemitismus nicht lediglich ein Schatten der Vergangenheit ist.
Gedenkveranstaltungen in Berlin
Wie in den Vorjahren werden auch am 9. November 2025 zahlreiche Gedenkveranstaltungen in Berlin stattfinden. In Charlottenburg-Wilmersdorf ist eine Gedenkkundgebung der Jüdischen Gemeinde um 19 Uhr im Gemeindehaus Fasanenstraße geplant, wo die Namen der 55.696 ermordeten Berliner Jüdinnen und Juden verlesen werden. Auch in anderen Bezirken wird an den schrecklichen Ereignissen erinnert. Ein Überblick über einige prominente Veranstaltungen:
- Friedrichshain-Kreuzberg: Öffentliche Führung im Jüdischen Museum um 11 Uhr, mit einem bezirklichen Gedenken um 14 Uhr.
- Mitte: Gedenkgottesdienst um 11 Uhr in der Französischen Friedrichstadtkirche, gefolgt von einem Stolperstein-Rundgang.
- Pankow: Gedenkveranstaltung um 10 Uhr auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee.
- Neukölln: Gedenkveranstaltung an Dr. Leo Hauser um 16 Uhr.
Eine besondere Stellung nimmt der Gedenkmarsch ein, der am 7. November von Schüler*innen verschiedener Schulen zum Gleis 17 auf die Schiene gesetzt wird. Die Mobilen Beratungen gegen Rechtsextremismus Berlin haben bereits auf mögliche Störungen während der Veranstaltungen hingewiesen und raten zur Wachsamkeit.
Antisemitismus heute
Antisemitismus bleibt ein globales Phänomen, das nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern und Kulturen zu beobachten ist. Die heutige Form von Antisemitismus zeigt sich nicht nur in offenem Hass, sondern kann auch durch subtile Diskriminierungen und Vorurteile gegenüber jüdischen Menschen und dem Judentum ausgedrückt werden. Wikipedia erläutert, dass der Begriff „Antisemitismus“ erstmals 1879 verwendet wurde und sich seitdem weiterentwickelt hat, und verweist auf die unterschiedlichen Formen von Antisemitismus, einschließlich religiöser und politischer Aspekte.
In Anbetracht der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und des ansteigenden Antisemitismus ist das Gedenken an die Pogromnacht unerlässlich. Nur durch das Erinnern an die Vergangenheit kann die Gesellschaft in ihrem Kampf gegen Hass und Vorurteile gestärkt werden.