Berlin plant: 12 neue Wohntürme am Tempelhofer Feld für 10.000 Menschen!
Architekt Christoph Langhof stellt Plan für 12 Wohntürme am Tempelhofer Feld vor, um bis zu 5.000 Wohnungen zu schaffen.

Berlin plant: 12 neue Wohntürme am Tempelhofer Feld für 10.000 Menschen!
Der Berliner Architekt Christoph Langhof präsentierte in einer Pressekonferenz einen bemerkenswerten Entwurf für das Tempelhofer Feld, der nach jahrelanger Diskussion um die Nutzung des Areals erneut ins Licht rückt. Langhofs Plan sieht den Bau von zwölf großen Wohntürmen vor, die entlang des denkmalgeschützten Flughafengebäudes errichtet werden sollen. Diese Türme sollen ein Zuhause für bis zu 5.000 Menschen bieten und eine Bruttogeschossfläche von insgesamt 300.000 Quadratmetern umfassen. In seiner Präsentation wurde Langhof von dem Architekturhistoriker Wolfgang Schäche begleitet, der die Beziehung zwischen Denkmalschutz und Stadtentwicklung unterstrich. rbb24 berichtet, dass dieser Vorschlag von Langhof eine Abkehr von früheren Planungen darstellt, die vornehmlich auf Randbebauung abzielten.
Der Entwurf sieht vor, keine Eingriffe ins offene Tempelhofer Feld zu machen, welches seit seiner Freigabe im Jahr 2008 vor allem als Erholungsfläche genutzt wird. Das Tempelhofer Feld, das im Bezirk Tempelhof-Schöneberg liegt, galt einmal als einer der ersten Verkehrsflughäfen der Welt, eröffnet 1923, und hat eine bewegte Geschichte, die unter anderem die Berliner Luftbrücke zwischen 1948 und 1949 prägte. Langhofs Idee soll das brachliegende Flughafengebäude revitalisieren, welches seit der Schließung im Jahr 2008 keine effektive Nutzung gefunden hat, und gleichzeitig den Erhalt bestehender Hangars und Kellersysteme ermöglichen. Laut entwicklungsstadt will er in diesen Räumen Platz für Bildung und Kultur schaffen.
Integration von Wohnen und Kultur
Langhof plant, die Hochhäuser in verschiedenen Höhen zu errichten, die sich um die historischen Hallen des Flughafens gruppieren sollen. Zwischen den Türmen sind Pocket-Parks, Spielplätze und Kulturorte vorgesehen, um eine lebendige Gemeinschaft zu fördern. Daneben sind auch soziale Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen Teil des Konzepts, das somit mehr als nur Wohnraum schaffen will. Der Vorschlag wird jedoch kontrovers diskutiert, da das Tempelhofer Feld und die angrenzenden denkmalgeschützten Gebäude sensibel behandelt werden müssen.
Langhof fordert ein „Manifest für offensiven Denkmalschutz“, welches betont, dass Denkmalschutz nicht nur der Bewahrung der Vergangenheit dient, sondern auch die Gestaltung der Zukunft beinhaltet. Dies spricht auf die aktuelle Debatte über Stadtentwicklung in Berlin an, wo ungenutzte Flächen immer wieder als verlorenes Potenzial angesehen werden. Das Tempelhofer Feld selbst symbolisiert den Wandel der Stadt und bietet einen Raum für Erholung und Freizeit seit der Schließung des Flughafens. fuerst-reisen hebt hervor, dass es einen Ort der Freiheit und Kreativität darstellt, was auch in Langhofs Plan Berücksichtigung findet.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung initiierte bereits im vergangenen Jahr einen Ideenwettbewerb, aus dem mehrere Konzepte hervorgingen. Langhofs Entwurf könnte nun als neuer Ansatz fungieren, um das Tempelhofer Feld zu einem lebendigen Teil der Stadtentwicklung zu machen. Der Volksentscheid von 2014, der sich gegen eine Bebauung aussprach, stellt jedoch weiterhin eine Hürde dar, die bis zum Abschluss des Verfahrens berücksichtigt werden muss. Auf jeden Fall zeigt Langhofs Vorschlag, dass die Diskussion um die zukünftige Nutzung dieses bedeutenden Areals in Berlin noch lange nicht abgeschlossen ist.