Rote Bänke in Tempelhof-Schöneberg: Ein starkes Zeichen gegen Gewalt!

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Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg installiert rote Bänke gegen Gewalt an Frauen, um auf das wichtige Thema aufmerksam zu machen.

Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg installiert rote Bänke gegen Gewalt an Frauen, um auf das wichtige Thema aufmerksam zu machen.
Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg installiert rote Bänke gegen Gewalt an Frauen, um auf das wichtige Thema aufmerksam zu machen.

Rote Bänke in Tempelhof-Schöneberg: Ein starkes Zeichen gegen Gewalt!

Am 26. November 2025 hat das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg eine bedeutende Initiative zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen ins Leben gerufen. Mit dem Aufstellen roter Bänke, die mit der Botschaft „Kein Platz für Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ versehen sind, wird ein starkes Zeichen gesetzt. Diese Bänke sind bereits am Grazer Platz, Wartburgplatz und im Heinrich-Lassen-Park installiert worden. Zukünftige Standorte sind unter anderem der Alice-Salomon-Park und der Volkspark Mariendorf. Die Illustrierung geht über die Farben und Designs hinaus: Jede Bank ist mit QR-Codes versehen, die zu Hilfsangeboten führen und das internationale „Hilfe-Handzeichen“ zeigen. Dadurch wird die Sichtbarkeit für Betroffene erhöht und gleichzeitig ein einfacher Zugang zu Unterstützung gewährleistet.

Bezirksstadträtin Dr. Saskia Ellenbeck betont, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen in der Gesellschaft nicht als Normalität hingenommen werden darf. Die Einführung dieser Bänke ist Teil eines größeren Projekts, das als „La Panchina Rossa“ (Die Rote Bank) bekannt ist und 2016 in Italien ins Leben gerufen wurde. Bereits eine Rote Bank steht am Grazer Platz in Tempelhof-Schöneberg, und das Bezirksamt plant, alle vorhandenen Roten Bänke mit entsprechenden Aufklebern zu versehen, um diese wichtige Botschaft weiter zu verbreiten.

Ein gesamtgesellschaftliches Problem

Ähnlich wie in Berlin wird die Rote Bank auch in anderen Städten sehr ernst genommen. Am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, eröffnete Stadträtin Kirsten Dinnebier in Marburg eine Rote Bank am Marktplatz. Bei der Eröffnung waren zahlreiche Vertreter*innen von Initiativen gegen Gewalt an Frauen anwesend, darunter Wildwasser Marburg. Dinnebier wies darauf hin, dass Gewalt gegen Frauen ein strukturelles Problem darstellt, das aus verschiedenen Perspektiven angegangen werden muss. Wichtige Schwerpunkte sind die Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung und der Ausbau von Hilfsangeboten, wie etwa Frauenhausplätzen.

Marburg hat sich der italienischen Initiative „La Panchina Rossa“ angeschlossen, um das Bewusstsein für geschlechtsspezifische Gewalt zu schärfen. Statistiken des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zeigen, dass jede dritte Frau in Deutschland von sexueller oder körperlicher Gewalt betroffen ist. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 155 Frauen von ihren (Ex-)Partnern ermordet. Initiativen wie die Rote Bank sind entscheidend, um Sichtbarkeit für dieses drängende Problem zu schaffen.

Vorgehen gegen geschlechtsspezifische Gewalt

Das Phänomen der geschlechtsspezifischen Gewalt ist als Menschenrechtsverletzung anerkannt, und die Istanbul-Konvention, die 2018 in Deutschland in Kraft trat, hat das Ziel, Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen. Diese Konvention enthält zahlreiche Verpflichtungen an staatliche Stellen, die Maßnahmen zur Prävention, Intervention und Schutz fordern. Trotz bereits umgesetzter Maßnahmen, wie der Reform des Sexualstrafrechts 2016, besteht weiterhin Handlungsbedarf, insbesondere was die Unterstützung von Frauen aus besonderen Risikogruppen, einschließlich Migrantinnen und wohnungslosen Frauen betrifft.

In Deutschland setzt man auf eine breite zivilgesellschaftliche Beteiligung, um ein umfassendes Schutzsystem zu schaffen. Dazu gehört die Organisation von Kampagnen, die sich mit Themen wie Sexismus im Sport oder Partnerschaftsgewalt auseinandersetzen. Der Einsatz von „Awareness-Teams“ auf Veranstaltungen zeigt zudem, dass auch bei gesellschaftlichen Zusammenkünften Unterstützung gegen Diskriminierung und Gewalt geboten wird. Um die Istanbul-Konvention effektiv umzusetzen, bleibt Deutschland gefordert, den bundesweiten Zugang zu Hilfsangeboten weiter auszubauen.