Abschied von der ältesten Container-Unterkunft in Berlin: Was kommt nun?

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Treptow-Köpenick schließt die Gemeinschaftsunterkunft Alfred-Randt-Str. und plant ein Ausstellungsprojekt zur Nachbarschaft.

Treptow-Köpenick schließt die Gemeinschaftsunterkunft Alfred-Randt-Str. und plant ein Ausstellungsprojekt zur Nachbarschaft.
Treptow-Köpenick schließt die Gemeinschaftsunterkunft Alfred-Randt-Str. und plant ein Ausstellungsprojekt zur Nachbarschaft.

Abschied von der ältesten Container-Unterkunft in Berlin: Was kommt nun?

Die Gemeinschaftsunterkunft an der Alfred-Randt-Straße in Berlin wird geschlossen. Die Entscheidung zur Schließung der ältesten Container-Unterkunft in der Stadt, die seit 2014/2015 besteht, ist seit 2024 absehbar. Bereits jetzt wurden Schritte unternommen, um den Standort für die geplante Erweiterung der Müggelschlößchen-Grundschule vorzubereiten, einschließlich einer neuen Sporthalle. Dies berichtet die Berliner Verwaltung.

Der weitere Verlauf sieht die Realisierung eines Ausstellungsprojekts zur Sichtbarkeit der ehemaligen Gemeinschaftsunterkunft und deren Bedeutung für den Stadtteil vor. Maxie Jost und Sebastian Ewert werden die Ausstellung umsetzen, die als Zielsetzung hat, das Engagement und die nachbarschaftlichen Beziehungen zu würdigen. Dies unterstreicht die Wichtigkeit einer aktiven Zivilgesellschaft, die über die Jahre hinweg geprägt wurde.

Hintergrund und Bedeutung der Gemeinschaftsunterkunft

Die Gemeinschaftsunterkunft an der Alfred-Randt-Straße stellte nicht nur ein Zuhause für viele Geflüchtete dar, sondern auch einen Ort, an dem nachbarschaftliche Beziehungen und ziviles Engagement gedeihen konnten. Langjährige Begleiter und Bewohner haben eigene Erinnerungen an die Unterkunft gesammelt, was im Rahmen von zwei geplanten Beteiligungswerkstätten thematisiert werden soll. Hierbei wird es darum gehen, Stimmen aus Politik, Verwaltung, Ehrenamt sowie von ehemaligen Bewohnern und Nachbarn zu sammeln, um ein vielschichtiges Bild der Bedeutung der Gemeinschaftsunterkunft für den Stadtteil zu erarbeiten.

Seit 2015 ist es das Ziel der Volkssolidarität in Berlin, Geflüchteten und Schutzbedürftigen zu helfen. Dies geschieht durch die Bereitstellung von Unterkünften sowie durch Unterstützung, die auf eine aktive Teilhabe und nachhaltige Integration der Bewohner:innen abzielt. Die Gemeinschaftsunterkunftsstrategie umfasst nicht nur die Bereitstellung von Wohnraum, sondern auch Beratung zur Wohnungssuche, Sprachförderung sowie die Vernetzung mit ehrenamtlichen Kräften, um ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Integration und Herausforderungen

Die Herausforderungen, die mit der Aufnahme von Geflüchteten verbunden sind, bleiben jedoch bestehen. So macht der Niedersächsische Flüchtlingsrat darauf aufmerksam, dass Gemeinschaftsunterkünfte oft die Integration und das individuelle Wohnen beeinträchtigen. Lebensbedingungen können stark variieren, und diese Strukturen bieten häufig nicht die notwendige Privatsphäre, die für eine gelungene Integration erforderlich ist. Wohlbefinden, soziale Teilhabe und eine würdige Lebenssituation sind essenzielle Punkte, die durch die Schließung der Gemeinschaftsunterkunft an der Alfred-Randt-Straße möglicherweise in Bewegung geraten.

Ein langfristiger Ansatz, der dezentrale Unterbringung favorisiert, könnte hier eine sinnvolle Alternative darstellen. Die Schließung der GU soll nicht nur der Schaffung neuen Wohnraums dienen, sondern auch als Anstoß für eine kritischere Auseinandersetzung mit den aktuellen Herausforderungen in der Unterbringung von Geflüchteten in Deutschland. Die Dokumentation der Geschichte und die Würdigung der ehemaligen Bewohner:innen und deren Integration in die Nachbarschaft werden dabei von zentraler Bedeutung sein.