81 Jahre Widerstand: Gedenken an Stauffenbergs Attentat auf Hitler

81 Jahre Widerstand: Gedenken an Stauffenbergs Attentat auf Hitler

Kętrzyn, Polen - Am 20. Juli 1944, um 12.40 Uhr, kam es in Hitlers Führerhauptquartier, der Wolfsschanze in Ostpreußen, zu einem der entscheidenden Momente des Widerstands gegen das nationalsozialistische Regime. Claus Schenk Graf von Stauffenberg platzierte eine Aktentasche mit einer Bombe und verließ hastig den Raum. Die Explosion tötete mindestens vier der 24 Anwesenden, doch Hitler überlebte den Anschlag nur leicht verletzt.

Der Attentatsversuch war das Ergebnis langer Planungen einer Gruppe ziviler und militärischer Oppositioneller, die mehr als 200 Mitglieder umfasste. Unter ihnen befanden sich enge Mitarbeiter Stauffenbergs wie General Friedrich Olbricht sowie Kontakte zum Kreisauer Kreis und anderen Widerstandsgruppen. Stauffenberg, der ursprünglich kein entschiedener Gegner des NS-Regimes war, hatte seine Auffassung aufgrund der Kriegsführung Hitlers und der damit verbundenen Verbrechen geändert. Seit 1942 setzte er sich aktiv für einen Staatsstreich ein.

Der Aufstand des Gewissens

Der gescheiterte Umsturzversuch wird als „Aufstand des Gewissens“ in die Geschichte eingehen. Der 20. Juli gilt als symbolischer Tag des Mutes gegen den nationalsozialistischen Terror. Bezirksstadtrat Christoph Brzezinski wird am 20. Juli 2025 um 10 Uhr am Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Steinplatz einen Kranz niederlegen, um der Widerständler zu gedenken.

Die Operation „Walküre“, ein Geheimplan zur Übernahme der Regierungsverantwortung nach dem Umsturz, war bereits konkret ausgearbeitet. Stauffenberg und weitere Hauptverantwortliche, darunter Ludwig Beck, wurden in der Nacht nach dem Attentat erschossen. Die Gestapo führte daraufhin Tausende von Festnahmen durch, und zahlreiche Regimegegner, darunter auch Frauen, die in die Verschwörung involviert waren, wurden hingerichtet.

Die Widerstandsbewegung

Der Widerstand gegen das NS-Regime war vielfältig, und die Motive der Kämpfer waren unterschiedlich. Persönlichkeiten wie Rudolf von Scheliha und Carl Friedrich Goerdeler schlossen sich zusammen, um das Regime zu stürzen. Scheliha, Diplomat in Warschau, half verfolgten Juden und übermittelte Informationen über die Judenvernichtung ins Ausland, bevor er 1942 verhaftet und hingerichtet wurde.

Der Goerdeler-Kreis, aus dem Stauffenberg und seine Mitverschwörer hervorgingen, bemühten sich um eine Rückkehr zu einem monarchischen System und der Schaffung eines neuen Deutschland nach dem Sturz des NS-Regimes. Die Diskussion über die Motive und historische Einordnung dieser Widerstandskämpfer ist bis heute ein fester Bestandteil der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland.

Die Erinnerungen an den 20. Juli und die weiterhin bestehende Divergenz über die Interpretation des Widerstandes gegen Hitler prägen die deutsche Gedenk- und Erinnerungskultur. Selbst in den ersten Jahren nach dem Krieg war das Bild von Stauffenberg und seinen Mitstreitern umstritten. In einer Umfrage von 2004 wurde das Attentat dann zunehmend positiver bewertet.

Der 20. Juli steht somit nicht nur als Mahnmal für das Versagen und die Verbrechen des NS-Systems, sondern auch für den unermüdlichen Mut zahlreicher Gegner, die ihre Stimmen gegen das Regime erhoben, im Glauben an eine bessere Zukunft.

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OrtKętrzyn, Polen
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