Ruhlsdorfer Straße: Bäume bleiben dank cleverer Entsiegelung stehen!

Ruhlsdorfer Straße: Bäume bleiben dank cleverer Entsiegelung stehen!

Ruhlsdorfer Straße, 10245 Berlin, Deutschland - In einer aktuellen Pressemitteilung vom 17.07.2025 hebt der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg die Herausforderungen hervor, die das Wurzelwachstum von Bäumen auf den Gehwegen der Ruhlsdorfer Straße mit sich bringt. Die Wurzeln drücken nicht nur die Gehwege nach oben, sondern machen auch Radwege uneben und verschieben Bordsteine, was zu gefährlichen Situationen für Fußgänger und Radfahrer führen kann. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, wurden im Jahr 2024 innovative Maßnahmen ergriffen, die darauf abzielen, das Wurzelwachstum der Bäume zu unterstützen, anstatt sie zu fällen.

Im Zuge dieser Maßnahmen wurde mehr Platz für die Bäume geschaffen. So wurden Baumscheiben vergrößert, und es wurden entsiegelte Flächen eingeführt, die der Regenwasserversickerung dienen sowie die Kanalisation entlasten. Dank dieses Projekts konnten 18 Bäume in der Ruhlsdorfer Straße erhalten bleiben, was nicht nur der städtischen Landschaft, sondern auch dem Mikroklima der Umgebung zugutekommt. Die Maßnahmen wurden in Zusammenarbeit mit Baumspezialisten und der Technischen Universität Berlin durchgeführt, die sich auf wassersensitive Stadtentwicklung spezialisiert hat.

Überprüfung der Baumstandfestigkeit

Ein zentraler Bestandteil des Projekts waren „Zugversuche“, die die Standfestigkeit der Bäume nach der Entsiegelung überprüften. Die Ergebnisse dieser Tests haben gezeigt, dass alle Bäume in der Ruhlsdorfer Straße standsicher sind. Zweifel an möglichen Störungen oder Zerstörungen des statischen Wurzelwerks während der Bauarbeiten konnten somit ausgeräumt werden. Fachgerechte Planung und Schutzmaßnahmen sind entscheidend, um die Gesundheit und Stabilität der Bäume zu gewährleisten.

Für die Zukunft sind dauerhafte Messungen zur Bodenfeuchte in der Ruhlsdorfer Straße geplant. Diese sollen Aufschluss darüber geben, welchen Einfluss die Entsiegelungsmaßnahmen auf die Bäume sowie das Mikroklima in der Straße haben.

Digitale Ansätze zur Baumbewässerung

Diese Entwicklungen in Berlin stehen im Kontext zunehmender Bemühungen um innovative Lösungen zur Baumbewässerung in städtischen Räumen. Beispielsweise werden in Bochum, wo ähnliche klimatische Herausforderungen bestehen, Bodenfeuchtesensoren eingesetzt, um den Wasserbedarf von Jung- und Laubbäumen digital zu bestimmen. Am 25. Mai wurden 24 Sensoren an verschiedenen Baumtypen installiert, um eine präzise Bewässerung insbesondere während Hitzeperioden zu ermöglichen. Die Sensoren sind Teil eines Pilotprojekts, das das Ziel verfolgt, ein städtisches Klima-Monitoring zu integrieren und durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert wird.

Resilienz von Stadtbäumen

Eine umfassende Analyse zur Resilienz von Stadtbäumen zeigt, dass verschiedene Baumarten unterschiedlich auf Trockenstress reagieren. Dendrochronologische Untersuchungen an Scheinakazien und Stieleichen verdeutlichen, dass insbesondere junge Bäume empfindlicher gegenüber Trockenheit sind, während alte Bäume dank tiefreichenderer Wurzelsysteme bessere Wasserzugänge haben. Der Vergleich zwischen urbanen und weniger versiegelten Standorten zeigt außerdem, dass das Wachstum von Stieleichen in städtischen Gebieten signifikant beeinträchtigt ist. Diese Erkenntnisse verdeutlichen die Notwendigkeit, Maßnahmen zur Wasserverfügbarkeit und zur Verbesserung der städtebaulichen Infrastruktur zu ergreifen, um eine nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern.

Details
OrtRuhlsdorfer Straße, 10245 Berlin, Deutschland
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