35 Jahre East Side Gallery: Kunst, Geschichte und Herausforderungen!
Entdecken Sie die Geschichte der East Side Gallery in Berlin: 35 Jahre Kunst und Kultur nach dem Fall der Mauer.

35 Jahre East Side Gallery: Kunst, Geschichte und Herausforderungen!
Die East Side Gallery, die am 28. September 1990 eröffnet wurde, feiert in diesem Jahr ihr 35-jähriges Bestehen. Sie ist als die längste Open-Air-Galerie der Welt bekannt und beherbergt die Werke von 118 Künstlern aus 21 Ländern. Diese einzigartige Galerie ist nicht nur ein Zeugnis der künstlerischen Kreativität, sondern auch ein Symbol für die Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas. Die Idee zur Gestaltung der Mauer entstand kurz nach der Öffnung am 9. November 1989, als Künstler aus Ost-Berlin inspiriert durch die Mauerkunst in West-Berlin begannen, die Mauer zu bemalen. Die ersten Malaktionen fanden am Potsdamer Platz statt, unterstützt von einem französischen Farbenhersteller, während DDR-Grenzsoldaten die Vorgänge ohne Befehl zur Intervention beobachteten.
Ein Kernelement der East Side Gallery war die Initiative von Heike Stephan und David Monty, die die Mauer erneut bemalen und eine Genehmigung beantragten. Diese wurde im Februar 1990 vom DDR-Ministerrat erteilt. In den darauf folgenden Monaten entstanden ikonische Werke wie Dmitri Wrubels „Bruderkuss“ und Birgit Kinders Bild eines Trabants, der durch die Mauer bricht. Diese Kunstwerke reflektieren den Umbruch und die Sehnsucht nach Freiheit, was der East Side Gallery eine bedeutende kulturelle Relevanz verleiht. Im Jahr 1991 wurde sie in die Denkmalliste des Landes Berlin aufgenommen.
Initiativen zur Erhaltung
Die Stiftung Berliner Mauer plant anlässlich des Jahrestages Initiativen zur Bewahrung der East Side Gallery. Diese beinhalten langfristige Erhaltungsmaßnahmen für Beton und Farben sowie den Schutz vor Umwelteinflüssen, Vandalismus und der Diskussion über mögliche Veränderungen an den Kunstwerken. Geplante Aktivitäten umfassen Werkstattgespräche, Führungen mit den beteiligten Künstlern und eine Sonderausstellung mit Originalskizzen. Diese Initiativen sollen sicherstellen, dass das historische Erbe der East Side Gallery auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt.
In den vergangenen Jahren wurden bereits bedeutende Sanierungsmaßnahmen ergriffen. 2009 kam es zu einer umfassenden Restaurierung der Kunstwerke, gefolgt von weiteren Maßnahmen im Jahr 2015, um sie vor Vandalismus zu schützen. Trotz der Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf den teilweisen Abriss der Mauer für den Bau von Luxuswohnungen im Jahr 2013, erlangte die East Side Gallery immer wieder internationale Aufmerksamkeit.
Kunst im Öffentlichen Raum
Der Stellenwert der East Side Gallery innerhalb der Berliner Kunstszene wird durch die neu gestaltete Webseite „bildhauerei-in-berlin.de“ unterstrichen, die Informationen zu tausenden von Kunstwerken im öffentlichen Raum bietet. Diese überarbeitet Plattform, unterstützt von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin, ermöglicht eine verbesserte Suche und bietet neue Inhalte zur baugebundenen Kunst sowie 3-D-Modelle von Kunstwerken. Die Webseite enthält rund 3.000 Einträge und verzeichnet steigendes Interesse mit etwa 12.000 Aufrufen pro Monat, was das kontinuierliche Interesse an öffentlicher Kunst belegt.
Insgesamt bleibt die East Side Gallery ein lebendiges Beispiel für den Dialog zwischen Kunst und gesellschaftlichem Wandel. Während die Vorderseite der Mauer weiterhin als Kunstwerk erstrahlt, strebt die Stiftung Berliner Mauer an, die Rückseite in ihren Originalzustand zurückzuversetzen. Einige Künstler haben sich entschieden, ihre ursprünglichen Werke nicht erneut zu malen, um die Integrität ihrer ursprünglichen Botschaften zu bewahren.