100 Jahre Locarno: Frieden für Europa – Ein Rückblick auf die Geschichte

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Feiern Sie mit uns den 100. Jahrestag des Vertrags von Locarno im Romanischen Café, Berlin, am 25. und 30. September 2025.

Feiern Sie mit uns den 100. Jahrestag des Vertrags von Locarno im Romanischen Café, Berlin, am 25. und 30. September 2025.
Feiern Sie mit uns den 100. Jahrestag des Vertrags von Locarno im Romanischen Café, Berlin, am 25. und 30. September 2025.

100 Jahre Locarno: Frieden für Europa – Ein Rückblick auf die Geschichte

Am 14. Oktober 2025 wird im Berliner Ausstellungsraum „Das Romanische Café“ im Europa Center ein besonderes Ereignis stattfinden, das an einen wichtigen historischen Moment erinnert: den 100. Jahrestag des Vertrags von Locarno. berlin.de berichtet, dass die feierlichen Veranstaltungen am 25. und 30. September 2025 beginnen werden. Ziel der Feierlichkeiten ist es, den „Geist von Locarno“ zu reflektieren, der zur Hoffnung auf eine dauerhafte Friedensordnung in Europa führte.

Im Oktober 1925 traten Vertreter von sieben europäischen Staaten in Locarno zusammen, um Abkommen zur Stabilisierung des Friedens zu unterzeichnen, wodurch die Spannungen der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg gemildert werden sollten. bpb.de ergänzt, dass deutsche, französische und belgische Delegierte auf gewaltsame Grenzänderungen verzichteten und Deutschland seine Westgrenze zu Frankreich und Belgien anerkannte. Dies war ein entscheidender Schritt nach den verheerenden Folgen des Versailler Vertrags, der Deutschland 1919 in die Pflicht genommen und seine alleinige Verantwortung für den Ersten Weltkrieg festgeschrieben hatte, wie Wikipedia erläutert.

Veranstaltungen und Themen

Die beiden Veranstaltungen beinhalten Vorträge von namhaften Referenten. Am 25. September um 19.30 Uhr wird Journalist Armin Fuhrer zusammen mit Historiker Arne Krasting über den Titel „Vor 100 Jahren in Locarno. Der Traum von Europa erwacht“ sprechen. Die Themen umfassen nicht nur die Konferenz selbst, sondern auch deren politische Auswirkungen und die zentralen Akteure. Am 30. September, ebenfalls um 19.30 Uhr, lautet der Titel „Europa, Vaterland der Vernunft“. Hier werden Michael Bienert und Arne Krasting sich mit den europäischen Plädoyers von Schriftstellern in den 1920er Jahren auseinandersetzen. Es werden Werke von bekannten Intellektuellen wie Stefan Zweig und Heinrich Mann betrachtet.

Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenfrei und kann über die Webseite des Romanischen Cafés gebucht werden. Begleitend zu den Abenden wird es eine Podcast-Folge geben, die wichtige Höhepunkte der Diskussionen aufnimmt. Das Projekt wird durch den Bezirkseuropafonds des Landes Berlin unterstützt, was die Bedeutung der Rückbesinnung auf europäische Geschichte und Zusammenarbeit unterstreicht.

Historische Hintergründe

Die Verträge von Locarno wurden in einem Kontext erheblicher internationaler Spannungen ausgehandelt. 1923 kam es zur Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen, was die diplomatischen Bemühungen dramatisch verstärkte. Der Dawes-Plan von 1924, der die Reparationszahlungen Deutschlands neu regeln sollte, stellte eine weitere wichtige Entwicklung dar. Diese Verhandlungen mündeten schließlich in der Locarno-Konferenz, die am 5. Oktober 1925 begann und am 16. Oktober endete. Der Abschluss der Verträge wurde erst am 1. Dezember 1925 in London vollzogen, wo sie schließlich unterzeichnet wurden.

Die Auswirkungen dieser Abkommen waren weitreichend, insbesondere in Hinblick auf die internationale Anerkennung Deutschlands und dessen Beitritt zum Völkerbund 1926. Dennoch waren die Verträge nicht unbestritten, viele nationalkonservative und linksradikale Kräfte kritisierten sie. Der Aufstieg des Nationalsozialismus in den 1930er Jahren und der Bruch der Verträge durch die Besetzung des entmilitarisierten Rheinlands 1936 zeigen, wie fragile die damals errichteten Strukturen des Friedens waren.

Die Anlässe zur Feier des Vertrags von Locarno sind also nicht nur eine Rückschau auf die Geschichte, sondern auch eine Mahnung für die künftige Einheit und den Frieden in Europa.