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Wohnungsbau in Europa: Neue EU-Legislaturperiode bringt Investitionsschub und Hoffnung auf Wohnraum

Wohnraummangel in Europa: Immobilienbranche erwartet Investitionsschub

Die Immobilienbranche sieht in der neuen EU-Legislaturperiode die Chance, einen echten Investitionsschub in Gang zu setzen, um Europas Wirtschaft anzutreiben und eine Lösung für den Wohnraummangel zu finden. Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) fordert "freie Bahn für Investitionen" und betont die Notwendigkeit, dass Europa mehr Freiraum bietet, um auf breiter Front Investitionen zu ermöglichen und somit neue Arbeitsplätze zu schaffen. Wohnraummangel hat in den letzten Europawahlen gezeigt, dass er zu sozialer Ungleichheit führen kann und daher dringend angegangen werden muss. Die ZIA-Präsidentin, Iris Schöberl, betont die große Offenheit in der Europäischen Kommission und im Parlament zu diesem Thema und sieht die Schaffung eines Wohnkommissars als starkes Signal.

Klimaschutz und Gebäudeeffizienz:
Eine weitere Herausforderung besteht darin, das bereits vorhandene Potenzial für mehr Klimaschutz bei Gebäuden in Europa besser zu nutzen. Die ZIA kritisiert, dass die aktuelle Taxonomie für Gebäudeinvestitionen nur auf Gebäude angewendet wird, die bereits höchste Energiestandards erfüllen. Dadurch bleiben ältere Gebäude mit niedriger Effizienz weitgehend unberücksichtigt, obwohl hier durch Sanierungen erhebliche CO2-Einsparungen möglich wären. Die ZIA fordert, dass die Logik "Worst first" der Europäischen Gebäudeenergieeffizienzrichtlinie (EPBD) auch auf die Taxonomie angewendet wird. Dadurch würden Investitionen in die Sanierung von ineffizienten Gebäuden gefördert und ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

Bürokratie und Regulierung:
Die Immobilienwirtschaft möchte in Europa wieder zum Treiber von Wachstum und Wettbewerb werden, sieht aber aktuell eine hohe Regulierung und Bürokratie als Investitionshemmnis. Die Mitglieder des ZIA möchten investieren, werden jedoch durch das schwierige Finanzierungsumfeld und die bürokratischen Hürden ausgebremst. Insbesondere die Offenlegungsverordnung (SFDR), die eigentlich die Berichterstattung über Nachhaltigkeit regeln sollte, wird in der Praxis als Label für Fonds verwendet und fördert möglicherweise Greenwashing statt Transformation. Die ZIA-Präsidentin fordert daher eine Anpassung dieser Verordnung, um klare Anreize für Investitionen in nachhaltige Transformation zu setzen.

Digitale Lösungen für den Wohnungsbau:
Ein weiterer wichtiger Beschleuniger für das Wachstum in Europa ist die Verbesserung der öffentlichen Verwaltung und die Beschleunigung von Genehmigungsprozessen. Insbesondere in Deutschland besteht Bedarf an besser organisierter und schnellerer öffentlicher Verwaltung. Durch konsequente Digitalisierung könnten Genehmigungsprozesse erheblich vereinfacht werden, wodurch sowohl Sanierungen als auch Neubauten vorangetrieben werden könnten.

Europa hat die Möglichkeit, wieder ein Treiber von Wachstum und Wettbewerb zu werden. Durch mehr Investitionen in den Wohnungsbau, einen effizienten Klimaschutz und eine Reduzierung von Bürokratie und Regulierung kann Europas Wirtschaft durchstarten und der Wohnraummangel bekämpft werden. Die Immobilienbranche ist bereit, in diese Zukunft zu investieren und hofft auf eine positive Entwicklung in der neuen EU-Legislaturperiode.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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