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„Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis: Auszeichnungen für Mut und Menschlichkeit“

Ein Aufschrei für die Menschlichkeit: Das 7. Human Rights Film Festival Berlin hat die Zuschauer mit ergreifenden Geschichten und bewegenden Bildern in seinen Bann gezogen! Im Mittelpunkt des Geschehens steht der beeindruckende Dokumentarfilm Mediha von Hasan Oswald, der jüngst mit dem prestigeträchtigen Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis für Freiheit und Menschenrechte ausgezeichnet wurde. Der Film gibt einen erschütternden Einblick in das Leben der jungen Jesidin Mediha, die unvorstellbare Qualen erlitten hat und nun über ihre Erfahrungen berichtet.

Die Jury war sichtlich berührt von Medihas indringlichem Zeugnis: „Medihas Leben zeigt auf ergreifende Weise die anhaltenden Auswirkungen von Krieg, religiösen Konflikten und Gewalt auf Frauen und Kinder und bietet gleichzeitig einen ermutigenden Einblick in Wege zur Heilung“, so das kommissarische Gremium unter Leitung des Historikers Prof. Dr. Peter Brandt. Er überreichte den Preis ehrfürchtig auf der großen Bühne – ein Moment, der die Herzen der Anwesenden bewegte.

Jugendjury hebt Bêmal - Heimatlos hervor

Doch das Festival bot noch weitere Höhepunkte! Der Preis der Jugendjury ging an Bêmal - Heimatlos, ein eindrucksvolles Werk von Düzen Tekkal und David Körzdörfer, das die Geschichten junger Jesid*innen erzählt, die unermüdlich für die Freiheit ihres Volkes kämpfen. Ihre Kämpfe und das erlittene Leid werden auf unvergessliche Weise dargestellt und laden das Publikum dazu ein, über die Fortdauer von Angst und Gewalt nachzudenken, selbst nachdem die Betroffenen ihre Heimat verloren haben.

Die Jugendjury, unter der inspirierenden Leitung der Sängerin und Schauspielerin Alli Neumann, gab den jungen Filmemachern die Bühne und würdigte ihren Beitrag zur Aufklärung und Sensibilisierung junger Menschen über die Schrecken des Völkermords.

Das Publikum wählt No Other Land

Ein weiterer magischer Moment der Preisverleihung war die Verleihung des Publikumspreises an den Film No Other Land. Dieses fesselnde Werk, das von palästinensisch-israelischen Filmemachern wie Basel Adra inszeniert wurde, beleuchtet die Vertreibung von Palästinenser*innen im Westjordanland. Basel Adra, ein wahrer Held, dokumentiert eindringlich die Zerstörung von Heimat und dem unermüdlichen Kampf gegen die israelische Besatzung.

Adra, der Zwangsräumungen aus erster Hand erlebte, fand eine unerwartete Verbundenheit mit dem israelischen Journalisten Yuval Abraham. Gemeinsam dokumentieren sie die Gräueltaten und schaffen eine Verbindung, die die Wunden der Vergangenheit überbrückt. Der türkische Journalist Can Dündar, der dieses Jahr als Schirmherr des Festivals fungiert, übergab den Preis an das talentierte kreativen Team.

Vor einem Publikum von rund 450 Gästen und zahlreichen prominenten Unterstützern wurde das Festival zu einer Feier der Menschenrechte und des Kinos! Auch zahlreiche Regisseure und Protagonisten waren anwesend und bereicherten die Veranstaltung. Inmitten dieses beeindruckenden Rahmens wurde der Film An Hour from the Middle of Nowhere präsentiert, welcher ebenfalls große Beachtung fand.

Das Human Rights Film Festival Berlin ist eine unverzichtbare Plattform, die Menschenrechtsfragen mit einer mutigen Stimme in den Fokus rückt. Von dem Geschäftsführer der humanitären Organisation Aktion gegen den Hunger, Jan Sebastian Friedrich-Rust, ins Leben gerufen, hat das Festival inzwischen einen hervorragenden Ruf als bekanntes deutsches Menschenrechtsfilmfestival erlangt. In diesem Jahr vom 4. bis 12. Oktober zeigen sie 25 dokumentarische Filme und laden das Publikum dazu ein, mitzualbern, zu träumen und vor allem: zuzuhören.

Für aufschlussreiche Einblicke in die Preisverleihung und die herausragenden Geschichten der Filmschaffenden und ihrer Protagonisten, nach deren Leben und Kämpfen viele in der Welt aufmerksamer sind, sollten Fans des Kinos und der Menschenrechte definitiv dabei sein und der bewegenden Anklage gegen das Unrecht Gehör schenken!

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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