Lübeck bebt vor einer Wohnungsrevolution! Die sozialen Vermieter Norddeutschlands stehen bereit, um die Politik aus der Lethargie zu reißen und die erschreckende Wohnungsknappheit zu bekämpfen. Während man in den politischen Reihen noch zögert, ist Andreas Breitner, der kraftvolle Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), bereits auf dem Weg zur Sache: „Wir brauchen Vorfahrt für den Wohnungsbau!“ rief er auf der aktuellen Jahrestagung in Lübeck, an der auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther teilnahm.
Die Alarmglocken läuten! Breitner fordert nachdrücklich, dass der Bau bezahlbarer Wohnungen endlich den Status eines „überragenden öffentlichen Interesses“ erhält. „Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung diesen Kampf öffentlich führt und sich für die Menschen wirklich einsetzt!“ Amtszeit und Richtung fest im Blick, sieht er die Notwendigkeit, das Baurecht dringend zu ändern. Nicht weniger als eine Generalklausel soll es richten – wie einst beim Erneuerbare-Energien-Gesetz, das Windkraftanlagen den Vorrang auf der Agenda gibt!
Ein Plädoyer für bezahlbaren Wohnraum
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Durchschnittsmiete bei den VNW-Unternehmen liegt gerade einmal bei 6,59 Euro pro Quadratmeter. Im Jahr 2022 lag die Miete noch bei 6,41 Euro. Ein klarer Aufwärtstrend, der aber nicht ausreicht, um Norddeutschlands angespannten Wohnungsmarkt zu entspannen. Im letzten Jahr wurden etwa 3000 neue Wohnungen geschaffen – doch ist das genug?
Der VNW als Vertreter von 289 gemeinnützigen Wohnungsunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg sieht sich in der Verantwortung. Sie verwalten insgesamt etwa 775.000 Wohnungen und setzen hierbei auf eine Kombination aus innovativem Wohnungsbau und Klimaschutz. „Bezahlbares Wohnen muss Kernstück unseres Lebens bleiben“, so Breitner eindringlich. „Ohne soziale Gerechtigkeit wird die Energiewende nicht gelingen! Die Wahlen haben gezeigt, dass die Stimmen der Wähler nach Veränderungen rufen!“
Energieeffizienz oder Emissionssenkung?
Mit einem kraftvollen Appell an die Entscheidungsstrukturen sieht Daniel Günther dabei einen Spielraum: Die Energieeffizienz eines Gebäudes könnte dringend „abgerüstet“ werden. „Wir müssen realistisch bleiben. Klimaneutrale Wärmequellen wie Fernwärme und Wärmepumpen müssen in den Fokus!“ Das Ziel ist klar: CO2-Emissionen senken, während gleichzeitig die Menschen nicht durch überhöhte Kosten verunsichert werden dürfen.
„Die Mietpreise drücken! Wir stehen Gewehr bei Fuß, um Lösungen zu finden“, so Breitner, dessen Verband jährlich bis zu 2,5 Milliarden Euro in die Schaffung und Erhaltung von Wohnraum investiert. Doch das Ganze verlangt nach pragmatischen und bezahlbaren Antworten auf die drängenden Fragen des Klimawandels.
Das Treffen in Lübeck war nicht nur eine Ansammlung von Personen, sondern ein zukunftsgerichtetes Gipfeltreffen. 850 Vertreter der sozialen Wohnungswirtschaft diskutierten intensiv über Lösungen, die den sozialen Frieden und die sozialen Werte in unserer Gesellschaft bewahren sollen. Prominente Gäste wie der frühere luxemburgische Außenminister Jean Asselborn und der ehemalige Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Gregor Gysi, zeugen von der hohen Brisanz dieser Konferenz.