Berlin Aktuell

Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen in Berliner Freibädern: Ab Samstag nur noch Einlass mit Lichtbildausweis

Ab Samstag werden die Berliner Freibäder nur noch mit Lichtbildausweis zugänglich sein, teilten die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) am Freitag mit. Außerdem werden Einlass-Stopps früher verhängt und das Sicherheitspersonal verstärkt. Um sich in einem der Berliner Freibäder abzukühlen, muss ab Samstag ein Lichtbildausweis vorgelegt werden. Diese Regelung gilt für Personalausweise, Führerscheine oder Schülerausweise. Der personalisierte Eintritt dient dem Abgleich für die Durchsetzung des Hausverbots.

Das Sicherheitspersonal der Freibäder wird "grundlegend" verstärkt. Der Einsatz des Sicherheitspersonals erfolgt individuell je nach Bad und Wetterlage und liegt im Ermessen der Badleitung. Bei drohender Überfüllung werden Einlass-Stopp-Maßnahmen ergriffen, um weniger Besucher zur gleichen Zeit im Freibad zu haben. Die Entscheidung über den Einlass-Stopp obliegt der jeweiligen Schichtleitung.

Das Sommerbad Neukölln am Columbiadamm wird am Montag wieder öffnen. Die Rutschen und Sprungtürme, die aufgrund vorheriger Auseinandersetzungen gesperrt waren, können dann wieder genutzt werden. Das Sommerbad Neukölln war aufgrund von Krankheitsausfällen seit der Räumung am vergangenen Sonntag geschlossen.

Vor verschiedenen Bädern werden mobile Wachen aufgestellt, unter anderem vor dem Sommerbad Kreuzberg. Laut der Homepage der Berliner Polizei werden am Wochenende von 10 bis 20 Uhr eine mobile Wache vor dem Sommerbad am Insulaner in Tempelhof-Schöneberg und von 14 bis 20 Uhr eine mobile Wache vor dem Sommerbad in Pankow stehen.

Nach Angaben der Innenverwaltung fand am Freitag eine Krisensitzung mit den Verantwortlichen der Polizei, der Bäder-Betriebe, der Innenverwaltung und Sozialvereinen statt. Dabei wurde auch diskutiert, ob eine mobile Videoüberwachung am Eingang der Freibäder in Pankow, am Insulaner und im Prinzenbad eingerichtet werden kann.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) forderte ein entschlossenes Vorgehen gegen gewalttätige Ausschreitungen in Freibädern. Er hält auch die Präsenz der Polizei in den Bädern für gerechtfertigt. Gewalt in Schwimmbädern dürfe nicht geduldet werden, betonte Scholz.

Die Ankündigung von Ausweiskontrollen beim Betreten der Berliner Schwimmbäder wurde von den Oppositionsparteien in Berlin kritisiert. Die sport- und jugendpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Klara Schedlich, sieht längere Einlasskontrollen als Ursache für längere Schlangen und mehr Konflikte unter den Wartenden. Ausweiskontrollen seien ihrer Meinung nach kein effektiver Lösungsansatz.

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Niklas Schrader, innenpolitischer Sprecher der Linksfraktion, kritisierte den Vorschlag des Regierenden Bürgermeisters als "billigen Aktionismus". Er betonte, dass nicht alle bestraft werden sollten, wenn es nur um eine kleine Minderheit der Badegäste gehe. Schrader forderte stattdessen soziale Lösungen und gezielte Präventionsarbeit in den Bädern.

Der Landesschülerausschuss (LSA) kritisierte die Möglichkeit, Schülerausweise am Freibad-Eingang vorzuzeigen. Sie seien leicht zu fälschen und würden das eigentliche Problem nicht lösen. Der LSA forderte stattdessen soziale Lösungen und eine Stärkung der Schulsozialarbeit.

Es gab auch positive Reaktionen auf die Maßnahmen des Senats. Die AfD-Fraktion betrachtet sie als ersten Schritt, aber noch nicht ausreichend. Die CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus legte bereits einen Sieben-Punkte-Plan zur Sicherheit in öffentlichen Bädern vor und fordert unter anderem eine Obergrenze für Besucher.

Die Eskalationen und Schlägereien in den Schwimmbädern Prinzenbad, Columbiabad und Sommerbad Pankow in den letzten Wochen führten zu den angekündigten Maßnahmen.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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