Berlin ist eine Stadt, die lebt und pulsiert. Und das gilt auch für den öffentlichen Nahverkehr der Hauptstadt. Jeden Tag erleben zahlreiche Menschen ihre ganz persönlichen Abenteuer in den Bussen und Bahnen Berlins. Auch ich, Jan Schilde, durfte kürzlich eine solche Erfahrung machen, die ich gerne mit Ihnen teilen möchte. Es war ein Tag, an dem dunkle Wolken den Himmel verdeckten und erste Regentropfen fielen. Ich wollte nur eine kurze Strecke zurücklegen, die ich theoretisch auch zu Fuß hätte gehen können. Aber der Gedanke, auf der nassen Straße entlangzulaufen, brachte mich dazu, zur Bushaltestelle zu eilen. Konkret ging es um die Buslinie 248 von Kreuzberg, genauer gesagt von der Ecke Oranienstraße/Lindenstraße, bis zum Roten Rathaus in Mitte. Die BVG-App versprach mir eine kurze Wartezeit von nur zwei Minuten, bevor der Bus eintreffen würde. Immer mehr Regen fiel vom Himmel, und ich suchte Schutz im Eingang eines Hauses. Auch andere Menschen entschieden sich angesichts des schlechten Wetters, die BVG zu nutzen. In Erwartung des Busses fixierte ich meinen Blick auf mein Handy. Die App zeigte an, dass der Bus jetzt käme. Doch dann sah ich, dass er weiterfuhr, ohne anzuhalten. Habe ich ihn verpasst? Das konnte nicht sein, schließlich stand ich direkt vor dem Haltestellenschild. Die App hatte leider nicht angezeigt, dass der Bus gar nicht erst gekommen war. Der Regen hielt unverändert an. Laut App würde der nächste Bus in neun Minuten eintreffen. Zu diesem Zeitpunkt lohnte es sich schon gar nicht mehr, loszulaufen. Schließlich wäre es umso enttäuschender, wenn der Bus an mir vorbeifahren würde, wenn ich schon halbwegs dort angekommen wäre. Wieder hielt ich mein Handy in der Hand und sah auf die App. Sie zeigte an, dass der Bus jetzt käme. Doch dann wieder: Fehlanzeige. Drei Minuten Verspätung. Fünf Minuten Verspätung. Und endlich kam der Bus. Allerdings war er hoffnungslos überfüllt. Es handelte sich um einen kleinen Bus, keinen typischen "Großen Gelben" oder "Schlenker". Die Menschen versuchten, sich in der Mitte des Busses reinzudrängen. Ich hingegen versuchte es vorne und hatte Glück. Ich konnte mich direkt neben dem Busfahrer hinstellen. Doch der Ärger der Überfüllung machte sich bemerkbar. "Die letzten zwei aussteigen, das ist zu viel", beschwerte sich der Busfahrer. Und ich war der drittletzte Passagier. Trotzdem wollte ich die Ungerechtigkeit nicht einfach hinnehmen. Also rief ich freundlich durch den Bus: "Bitte durchtreten!" Und tatsächlich funktionierte es. Die Menschen in der Mitte des Busses rückten enger zusammen. Ein Mann und eine Frau, die hinter mir standen, passten ebenfalls noch rein. Auch wenn mir die Enge unangenehm war, freute ich mich über meine kleine Heldentat. An den nächsten Haltestellen konnten immer weniger Menschen in den Bus einsteigen. Ich musste fast lachen, als der Bus dann auch noch mitten im Stau auf der Leipziger Straße steckenblieb. Regen hin oder her, da wäre ich wohl besser gelaufen. Diese Geschichte zeigt, dass der öffentliche Nahverkehr in Berlin manchmal seine Tücken haben kann. Mal funktioniert die App nicht richtig, mal ist der Bus überfüllt. Doch trotz aller Hindernisse ist und bleibt der Nahverkehr in Berlin ein wichtiger Bestandteil des Alltags. Es ist eine Erfahrung, die viele Berliner tagtäglich teilen, und die den Charme dieser Stadt ausmacht.
NAG Redaktion
Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.