Unwetter: Chaos und Tote in Slowenien und Österreich
Schwere Unwetter mit Starkregen und Überschwemmungen haben in den letzten Tagen verheerende Auswirkungen in Slowenien und Österreich verursacht. Insgesamt werden drei Todesopfer vermutet, darunter zwei niederländische Bergsteiger, die in Slowenien durch einen Blitzschlag ums Leben kamen. Außerdem gibt es Vermutungen, dass ein weiterer Todesfall in der Stadt Kamnik durch die Überschwemmungen verursacht wurde.
In Österreich wurden aufgrund der heftigen Regenfälle zwei Campingplätze evakuiert und Autobahnen und Ausweichstraßen mussten teilweise gesperrt werden, was zu Verkehrsbehinderungen führte. Glücklicherweise blieben die befürchteten schlimmsten Regenfälle in der Nacht aus und der Regen ging am Samstag in ein Nieseln über.
Der slowenische Ministerpräsident Robert Golob bezeichnete die Unwetter als die größte Naturkatastrophe in der Geschichte des Landes. In Dravograd nahe der Grenze zu Österreich mussten 110 Menschen evakuiert werden, nachdem es zu einem Erdrutsch gekommen war. Ein weiterer Erdrutsch droht in der Gegend. Die Situation wurde als „Apokalypse wahrhaft biblischen Ausmaßes“ beschrieben.
Die Unwetter führten zu erheblichen Schäden in beiden Ländern. Zahlreiche Brücken stürzten in Slowenien ein und Autobahnabschnitte sowie Landstraßen standen unter Wasser. Der Katastrophenschutz musste innerhalb von 36 Stunden mehr als 3700 Einsätze durchführen, darunter die Rettung von Menschen, die sich auf Bäumen oder Hausdächern in Sicherheit gebracht hatten. Die Wasserversorgung in vielen Orten wurde durch die Überschwemmungen beschädigt, weshalb Tankwagen Trinkwasser in die betroffenen Gebiete liefern mussten.
Auch in Österreich waren Feuerwehrleute und Soldaten im Einsatz, um den Menschen zu helfen und die Lage unter Kontrolle zu bringen. Es kam zu Evakuierungen, zum Beispiel in einem Seniorenheim in Leibnitz. Zivilschutzwarnungen wurden für neun Gemeinden ausgesprochen und in zwei Gemeinden wurde Zivilschutzalarm ausgelöst. Die Behörden tun alles, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
Die Unwetter führten zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen. Der Karawankentunnel auf der slowenischen Seite wurde vorübergehend gesperrt, ebenso wie andere Straßen im Süden Österreichs. Urlauber wurden darum gebeten, trotz der Staus auf den Autobahnen zu bleiben, da viele Straßen im Süden des Landes noch immer überschwemmt und gesperrt waren. Grenzübergänge nach Slowenien in den betroffenen Kärntner Bezirken blieben ebenfalls geschlossen. Die slowenische Autobahn A1 war abschnittsweise gesperrt und dürfte teils noch bis Sonntag nicht befahrbar sein.
Die Lage in beiden Ländern bleibt weiterhin angespannt, da weitere Regenfälle und Überschwemmungen befürchtet werden. Reisende sollten ihre Fahrten in die betroffenen Gebiete verschieben und die Sicherheitsmaßnahmen beachten.