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Unterdurchschnittliche Getreideernte 2024: Bauern fordern politische Lösungen

Getreideernte 2024: Herausforderungen für die Landwirtschaft und ihre Auswirkungen auf die Gemeinschaft

Im Jahr 2024 wurden die deutschen Landwirte erneut mit einer enttäuschenden Bilanz hinsichtlich der Getreideernte konfrontiert. Der Deutsche Bauernverband (DBV) berichtet von einer Erntemenge von 39,3 Millionen Tonnen, was unter der angestrebten 40-Millionen-Marke liegt. Dieser Rückgang in der Produktion, insbesondere bei Weizen und Raps, markiert einen fortdauernden Abwärtstrend, der seit mehr als einem Jahrzehnt anhält.

Der Anbau von Winterweizen ist um 330.000 Hektar gesunken, was auf ungünstige Witterungsbedingungen zu Erntebeginn zurückzuführen ist. Diese Situationen waren nicht nur für die Ernte selbst belastend, sondern hatten auch Konsequenzen für die gesamte landwirtschaftliche Gemeinschaft. Landwirte sehen sich steigenden Betriebskosten gegenüber, während die Preise für Getreide dramatisch sinken. Dies führt zu einer angespannten wirtschaftlichen Lage, in der viele Betriebe gefährdet sind, ihre wirtschaftliche Existenz zu sichern.

Joachim Rukwied, Präsident des DBV, betont, dass die Wetterextreme, die bereits bei der Aussaat begannen, die Landwirte vor enorme Herausforderungen stellten. Die wiederholten Niederschläge während der Erntezeit sowie Frostschäden in kritischen Wachstumsphasen haben nicht nur die Mengen, sondern auch die Qualität der Ernte beeinträchtigt. Rukwied warnt, dass die Folgen des Klimawandels und unzureichende gesetzgeberische Rahmenbedingungen die Landwirtschaft stark belasten. Hierbei appelliert er an die Politik, praktikable Vorgaben statt restriktiver Vorschriften zu schaffen, um die Qualität des produzierten Weizens zu sichern.

Ein weiteres zentrales Problem sind die Beschränkungen im Pflanzenschutz, die zusammen mit dem starken Infektionsdruck, insbesondere bei Pilzkrankheiten, den Rückgang der Erträge weiter begünstigen. Viele Landwirte fühlen sich durch die gegenwärtige Pflanzenschutzpolitik, die laut Rukwied keine Lösungen für ihre Herausforderungen bietet, im Stich gelassen. Ein effektiver Schutz der Pflanzen ist entscheidend, um die Nahrungsmittelproduktion langfristig zu sichern.

Die Situation zeigt auch, wie wichtig eine nachhaltige Landwirtschaft für die gesamte Gesellschaft ist. Während die Getreideernte unter Druck steht, konnten andere Herbstkulturen von den Niederschlägen profitieren. Dennoch sind auch hier neue Krankheiten ein wachsendes Problem; etwa bei Zuckerrüben, die vermehrt von Stolbur und anderen Krankheiten betroffen sind. Die Herausforderungen im Obstbau, verursacht durch Spätfröste, sind weitere Aspekte, die das Bild abrunden.

Der DBV fordert eine Neugestaltung der landwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft zu sichern. Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit und der existenziellen Bedrohung durch sinkende Ernteerträge und steigende Kosten darf die wertvolle Rolle der Landwirtschaft in der Gesellschaft nicht übersehen werden. Sie sorgt nicht nur für die Nahrungsmittelversorgung, sondern auch für Arbeitsplätze und die Erhaltung ländlicher Strukturen.

Der Erntebericht des DBV ist eine gründliche Analyse basierend auf Erhebungen der 18 Landesbauernverbände und liefert klaren Aufschluss über die aktuelle Lage in der Landwirtschaft. Der Bericht sollte als Weckruf dienen, dass sowohl politische als auch gesellschaftliche Unterstützung erforderlich ist, um die Herausforderungen zu bewältigen, vor denen die Landwirte stehen. Nur durch Zusammenarbeit können die Grundlagen für eine resilientere und nachhaltig produzierende Landwirtschaft gelegt werden.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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