Drama bei Kreuzberger Hochhausbrand an der Lindenstraße: Eine Mieterin (22) stürzte eine Minute, nachdem die Feuerwehr eingetroffen war, aus der Brandwohnung im zwölften Stock in die Tiefe. Der zweite Mieter, ein 45-jähriger Mann, fiel auf ein Sprungkissen, erlitt aber trotzdem tödliche Verletzungen. Die Retter wurden zudem behindert, da zwei Privatwagen die Rettungszufahrten blockierten. Bei dem verheerenden Wohnungsbrand im zwölften Stock des Kreuzberger Hochhauses an der Lindenstraße gingen den Rettern offenbar wertvolle Sekunden und Minuten verloren, da zwei Privatfahrzeuge in der Feuerwehrzufahrt standen. Das Umsetzen der Fahrzeuge und das Freimachen des Weges für die Rettungsfahrzeuge kostet Zeit, so James Klein, Sprecher der Berliner Feuerwehr. Die Feuerwehr wurde um 16:27 Uhr alarmiert und das erste Fahrzeug traf um 16:31 Uhr am Brandort ein. Eine Minute nach der Ankunft sprang oder fiel die erste Person aus der Wohnung und war sofort tot. Wie lange das Feuer in der Wohnung bereits wütete, konnte der Sprecher nicht sagen. Feuer breitet sich jedoch generell rasend schnell aus. Die Retter sahen die zweite Person, einen Mann, der sich verzweifelt am Geländer des Balkons festklammerte. Sie brachten ein Sprungkissen dorthin, das sich innerhalb einer Minute aufbläst. Der Mann ließ los und fiel aus 36 Metern in die Tiefe. Er traf die Kante des Kissens, jedoch konnte der Fall nicht rettend abgefedert werden und der Mann starb vor Ort. Ob eine Rettung durch das Sprungkissen überhaupt möglich gewesen wäre bei dieser Fallhöhe, ist zweifelhaft, da die Kissen nur für eine Fallhöhe von maximal 16 Metern ausgelegt sind. Laut dem Feuerwehrsprecher gibt es physikalische Grenzen bezüglich der Fallhöhe, die von einem Kissen abgefedert werden kann, ohne schwerste oder tödliche Folgen. Zudem würden größere Kissen nicht mehr in ein Feuerwehrfahrzeug passen. Die Drehleitern, die in Berlin maximal 22 Meter erreichen, konnten die beiden Mieter ebenfalls nicht retten. Bei Hochhäusern sollte es Flucht- und Rettungstreppenhäuser geben, die in diesem Fall als einziger Fluchtweg genutzt werden konnten. Die Brandursache ist noch unklar, aber die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung.
NAG Redaktion
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