Am Montag, den 17. Juli kam es in Berlin-Köpenick zu einem Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang. Eine 74-jährige Radfahrerin wurde von einem Lastwagen überrollt. Der LKW war gegen 10.40 Uhr auf der Salvador-Allende-Straße in Richtung Wendenschloßstraße unterwegs und bog dann an der Kreuzung zum Müggelschlösschenweg rechts ab. Dabei übersah der LKW-Fahrer eine Radfahrerin, die sich geradeaus auf dem Radweg in Richtung Wendenschloßstraße bewegte. Er erfasste die Frau seitlich, wodurch sie unter das Fahrzeug geriet und überrollt wurde. Die Verletzungen waren so schwer, dass die Frau noch am Unfallort verstarb. Der LKW-Fahrer erlitt einen Schock und wurde ambulant behandelt. Sowohl das Fahrzeug des Unfallverursachers als auch das Fahrrad wurden zur Unfallrekonstruktion sichergestellt. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen keine weiteren Informationen seitens der Polizei vor.
Ursprünglich hatte die Polizei in ihrer Pressemitteilung vom Dienstagvormittag berichtet, dass sich der Unfall auf der gegenüberliegenden Kreuzungsseite ereignet habe. Der Sprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs Berlin (ADFC), Karl Grünberg, verwies jedoch auf ein Foto, welches die korrigierten Unfallmarkierungen zeige und somit die Aussage des ADFC bestätige, dass die Radfahrerin Vorfahrt gehabt habe. Grünberg fordert mehr Kontrollen seitens der Polizei, um die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit beim Rechtsabbiegen einzuhalten. Darüber hinaus sollten verpflichtende Abbiegeassistenten mit Notstopp für Lastwagen und Busse eingeführt werden, nicht nur für neu zugelassene Fahrzeuge. Eine getrennte Grünphase für Fahrräder und Autos könne außerdem dazu beitragen, dass sich beide Verkehrsteilnehmer nicht in die Quere kommen.
Der ADFC plant als Reaktion auf den tragischen Unfall eine Demonstration, bei der ein „weißes Geisterrad“ zum Unfallort gebracht werden soll. Im Anschluss ist eine Mahnwache geplant. Die Demonstration findet am Mittwoch, den 19. Juli, ab 16 Uhr statt, die Mahnwache ab 17.30 Uhr.
