Freiburg, 17. Oktober 2024 – Die Welt des Textilrecyclings in Deutschland ist ein heißes Eisen! Während die Abfallberge immer höher werden, läuft das Recycling von Alttextilien nur schleppend voran. Doch es gibt auch Hoffnungsschimmer in dieser verfahrenen Materie!
Im Jahr 2018 sammelte Deutschland rund eine Million Tonnen Alttextilien – eine beeindruckende Zahl! Doch nur mickrige 26 Prozent werden tatsächlich dem Recycling zugeführt. Der Rest? Oftmals werden diese Textilien verbrannt, deponiert oder in Länder außerhalb der EU verschifft. Das aktuelle Bewertungschaos zeigt das große Potenzial für eine echte Kreislaufwirtschaft – wenn nur die richtigen Maßnahmen ergriffen würden!
Mechanisches Recycling dominiert: Ist es das Ende der Fahnenstange?
Eine aktuelle Studie des renommierten Öko-Instituts im Auftrag des Naturschutzbundes Deutschland e.V. (NABU) beschreibt die aktuelle Situation als bedenklich. Das mechanische Recycling ist mit einem Anteil von 65 bis 87 Prozent der Hauptakteur, jedoch hat dieses Verfahren seine Grenzen! Zwar schont es die Umwelt im Vergleich zu anderen Methoden, doch die Faserqualität leidet darunter enorm.
Ein Hoffnungsträger könnte die Depolymerisation sein, die noch in den Kinderschuhen steckt. Dieses Verfahren zerstückelt Fasern wie Polyester und Nylon in ihre Ursprünge und könnte helfen, hochwertige neue Textilien herzustellen. Aber wie lange müssen die Innovatoren noch warten?
Andere Verfahren wie die Pyrolyse und Gasification verwenden kompliziertere chemische Prozesse, um die Struktur der Fasern aufzuspalten. Diese methodischen Abenteuer haben jedoch ihren Preis: Sie benötigen bedeutend mehr Energie und sind bisher kaum für die Textilfaserherstellung geeignet. Hier bleibt viel Potenzial brachliegen!
Der Gesetzgeber muss ran!
Ein weiterer Knackpunkt sind die geringen Quoten für recycelte Fasern – sogenannte Rezyklate – in neuen Textilien. Clara Löw, Expertin am Öko-Institut, schlägt Alarm: „Wenn wir die Recyclingquote erhöhen wollen, müssen die Hersteller klare Anreize erhalten! Wir brauchen verbindliche Quoten für den Einsatz von Rezyklaten!“
Der Schlüssel könnte an den politischen Hebeln liegen: Über die EU-Ökodesign-Verordnung und kommende Gesetze könnte der Druck auf Hersteller erhöht werden, um die Recyclingfähigkeit ihrer Produkte zu fördern. Verpflichtungen zur getrennten Sammlung und Verwertung sind notwendig, um das volle Potenzial des Textilrecyclings auszuschöpfen!
Laut Löw muss die Depolymerisation dringend vorangebracht werden, um die Zukunft des Textilrecyclings zu sichern. Es liegt an der Politik, die Weichen richtig zu stellen, damit die Kreislaufwirtschaft im Textilsektor nicht nur ein leeres Versprechen bleibt!
Diese Studie, die sich mit dem Status Quo und den aktuellen Entwicklungen im Textilrecycling beschäftigt, zeigt uns die dringende Notwendigkeit, jetzt zu handeln!
Für weitere Informationen steht Clara Löw vom Öko-Institut zur Verfügung. Das Institut ist eines der führenden Forschungs- und Beratungsinstitute für nachhaltige Entwicklung in Europa, seit 1977 aktiv für unsere Umwelt!