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Stuttgart, Hamburg und Düsseldorf: Deutschlands Städte verdienen am meisten Geld mit parkenden Fahrzeugen

Parkende Fahrzeuge sind für deutsche Städte eine lohnende Einnahmequelle. Laut einer Umfrage in allen Bundesländern verdienten Stuttgart, Hamburg und Düsseldorf im vergangenen Jahr am meisten Geld durch Parkgebühren und Bußgelder. Pro Einwohner betrugen die Einnahmen in diesen Städten etwa 40 Euro, während es in Erfurt, Hannover, Saarbrücken, Mainz und Bremen weniger als 20 Euro waren.

In absoluten Zahlen erzielte Berlin mit 114 Millionen Euro die höchsten Einnahmen aus dem Parken. Dahinter folgten Hamburg mit 75 Millionen Euro und München mit 53 Millionen Euro. Diese Zahlen umfassen Einnahmen aus Parkautomaten, Gebühren für Anwohnerparkausweise und Bußgelder von Falschparkern. Von den insgesamt 355 Millionen Euro Einnahmen aller Landeshauptstädte entfielen 48 Prozent auf Parkgebühren, 45 Prozent auf Bußgelder und sieben Prozent auf Anwohnerparkausweise.

In den kommenden Jahren rechnen viele Städte mit steigenden Einnahmen. "Öffentlicher Raum wird immer knapper", so die Stadt Stuttgart. Deshalb sollen die Parkgebühren in der Innenstadt Anfang 2024 um weitere 20 Prozent erhöht werden. Statt bisher 4,60 Euro sollen Autofahrer dann 5,60 Euro bezahlen. Die Gebühren orientieren sich grundsätzlich an den Tarifen des öffentlichen Nahverkehrs.

Besonders in den Metropolen ist ein Wettbewerb um die begrenzten Flächen neben den Straßen entbrannt. Verkehrsbetriebe möchten mehr Fahrbahnen für den Verkehr statt Parkplätze, Radfahrer fordern sichere Radwege, Gastronomen brauchen Platz für Außengastronomie und es werden Ladezonen benötigt. Gleichzeitig nimmt die Anzahl der Autos in Deutschland nicht ab. Laut Kraftfahrt-Bundesamt waren Anfang 2023 bereits 48,8 Millionen Pkw registriert, während es Anfang 2013 noch 43,4 Millionen waren. Das entspricht einem jährlichen Zuwachs von etwa einer halben Million Autos.

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In Mainz ist das Parken für E-Fahrzeuge bisher gebührenfrei, und dies soll laut dem Bericht mindestens noch ein Jahr lang so bleiben. In Zukunft soll jedoch jeder mehr für das Parken in der Stadt zahlen. Die Kosten für die Einrichtung und Überwachung des Parkraums sollen weniger von der Allgemeinheit getragen und stärker von den Nutzern finanziert werden.

Ähnliche Pläne äußert auch die Stadt München. Der öffentliche Raum für das Parken von privaten Fahrzeugen werde "unter Wert" bereitgestellt. Autos stehen durchschnittlich 23 Stunden am Tag und belegen wertvollen Raum, der anderweitig genutzt werden könnte.

Die Deutsche Umwelthilfe sieht dringenden Handlungsbedarf und fordert angemessene Gebühren für das Parken im öffentlichen Raum. In London kostet eine Stunde Parken am Straßenrand bis zu zehn Euro, in Amsterdam und Oslo bis zu 7,50 Euro. In Deutschland erheben nur zwei von 104 untersuchten Städten, nämlich Heidelberg und Osnabrück, konsequent Parkgebühren von mindestens drei Euro pro Stunde. Für Stuttgart gilt dies zumindest in der Innenstadt. In 73 Städten ist es dagegen immer noch möglich, sein Auto für einen Euro oder weniger abzustellen. Die Umwelthilfe fordert ein flächendeckendes Parkraummanagement mit angemessenen Gebühren, um Platz für die Menschen zurückzugewinnen.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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