Schwere Unwetter mit Starkregen und Sturmböen haben am Montagabend in Berlin für Aufsehen gesorgt. Viele Berliner fragen sich, ob das Wetter immer extremer wird oder ob es sich um normale Wetterphänomene handelt. Die B.Z. hat hierzu den Meteorologen Dr. Bodo Wichura vom Deutschen Wetterdienst befragt.
Laut Dr. Wichura handelt es sich bei den Unwettern um natürliche Wetterphänomene, die nichts mit dem Klimawandel zu tun haben. Am Montag zog lediglich eine Kaltfront über Berlin-Brandenburg hinweg, die entsteht, wenn verschiedene Luftmassen mit deutlichen Temperaturunterschieden aufeinandertreffen. Hinzu kommen Windscherungen, also verschiedene Windgeschwindigkeiten in verschiedenen Höhen, die solche Unwetter ermöglichen.
Die Regenfälle waren extrem heftig, innerhalb von nur zehn Minuten wurden bis zu 25 Liter pro Quadratmeter Niederschlag gemessen. Auch die Windgeschwindigkeiten erreichten teilweise über 90 km/h. Solche Ereignisse treten durchschnittlich zweimal im Jahr auf. In den Sommermonaten sind sie seltener und kommen etwa alle drei bis zehn Jahre vor.
Entgegen der Vermutung vieler ist die Anzahl solcher Unwetter in den letzten Jahren nicht zugenommen. Im Gegenteil, in den letzten Jahren gab es sogar weniger als früher. Das Unwetter am Montag war zwar sehr stark, aber solche Ereignisse dieser Größenordnung treten etwa alle fünf Jahre auf, betont Dr. Wichura.
Die Berliner können also beruhigt sein, dass die aktuellen Unwetter keine Anzeichen für eine zunehmende Häufigkeit von Extremwetterereignissen sind. Es handelt sich um natürliche Wetterphänomene, die in gewissen Intervallen auftreten. In den nächsten Tagen beruhigt sich das Wetter wieder und die Berliner können sich wieder auf angenehme Sommertage freuen.
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