Berlin Aktuell

Sicherheitsprobleme eskalieren: Berliner Freibäder schließen nach Gewaltausbrüchen

Titel: Gewalt in Berliner Freibädern: Ein eklatantes Versagen des Sicherheitskonzepts

Das wunderschöne Wetter lockt die Menschen ins Freie – gerade jetzt in den Sommerferien. Doch für die Bewohner von Berlin gestaltet sich das Badevergnügen schwierig. Mit Bestürzung müssen sie feststellen, dass immer mehr Freibäder geschlossen werden. Das Columbiabad in Neukölln und das Prinzenbad sind bereits dicht, und ein weiteres Sommerbad steht vor der Schließung. Diese Maßnahmen sind jedoch nicht auf den Infektionsschutz zurückzuführen, sondern auf die zunehmende Gewaltbereitschaft von einigen wenigen Männern.

Die verwaisten Rutschen und Sprungtürme werden hinter rot-weißen Flatterbändern abgesperrt. Kinder und Jugendliche erhalten Schilder, die ihnen erklären, warum sie diese Einrichtungen nicht nutzen dürfen. Die traurige Begründung: Die Schließung wurde von oben angeordnet, um Gewaltausbrüche zu verhindern. Dieses Vorgehen erinnert an die Corona-Zeit, als ähnliche Maßnahmen zum Schutz vor Infektionen ergriffen wurden. Doch diesmal geht es um den Schutz vor Gewalttätigkeiten.

Leider sind diese Bemühungen jedoch vergeblich. Denn wenn die Gewaltbereiten nicht auf der Rutsche randalieren können, suchen sie sich andere Orte, wie den Beckenrand, um ihre Aggressionen auszuleben – wie erst kürzlich im Columbiabad geschehen. Die geschlossenen Freibäder sind ein verstörendes Signal der Kapitulation vor einer vergleichsweise kleinen Gruppe von gewaltbereiten Männern, die den Wünschen der friedlichen Badegäste und vor allem den rund 600.000 Kindern der Hauptstadt gegenüberstehen, die einfach nur Spaß haben und sich erholen möchten.

Diejenigen, die unter den geschlossenen Bädern am meisten leiden, sind die friedlichen Badegäste und vor allem die Kinder, die nun nach Alternativen suchen müssen. Sie können nur hoffen, dass es in Berlin noch ein Freibad gibt, dessen Mitarbeiter den Mut haben, die Türen zu öffnen und ihnen ein sicheres Badeerlebnis zu ermöglichen.

Siehe auch  Polizeikontrollen in Berlin: Über 50 Personen mit gefährlichen Waffen in der S-Bahn erwischt

Das Krisenmanagement der Berliner Bäder-Betriebe hat bereits zu Sommerbeginn gezeigt, dass es unterirdisch ist. Auf die Frage, welche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden, um die Gewalt einzudämmen, gab es entweder keine oder nur knappe Antworten. Die einzige nennenswerte Information war, dass in diesem Jahr 1,5 Millionen Euro für private Sicherheitskräfte ausgegeben werden und je nach Bedarf zwei bis sechs Mitarbeiter vor Ort sein würden. Konkrete Summen wurden verschwiegen. Außerdem verweisen die Bäder-Betriebe auf "Präventions- und Deeskalationstrainings". Mobile Polizeiwachen sollen für Ordnung sorgen und Gewalt verhindern.

Doch erst nachdem ein vier Wochen alter Brandbrief der Mitarbeiter des Columbiabads Anfang Juli in die lokale Presse gelangte, kommen die Verantwortlichen aus der Deckung. Anfangs wurde die Schließung mit einem hohen Krankenstand begründet. Doch danach konnten auch sie nicht länger verleugnen, was wirklich hinter den Schließungen steckt: Gewalt und psychologischer Terror gegen die Mitarbeiter, Angst um die eigene Sicherheit, Zerstörung und Drohungen. Dass dies seit Jahren zum Alltagsgeschehen in diesen und anderen Freibädern gehört, macht die Situation natürlich nicht besser. Und sie betrifft nicht nur die Hauptstadt, sondern auch andere Städte wie Mannheim oder Karlsruhe, in denen es ebenfalls Angriffe auf das Badepersonal und Übergriffe gibt.

Die aktuelle reihenweise Schließung der Berliner Freibäder markiert einen Tiefpunkt im Umgang mit diesem Phänomen, das bisher konsequent ignoriert wurde – die Aggressionen, die junge Männer in Gruppen ausleben. In dem Brandbrief der Bädermitarbeiter ist die Rede von Jugendlichen aus arabischen Familien, teilweise auch Tschetschenen, die negativ auffallen und sich den Anweisungen der Bademeister nicht beugen, sondern wie ein Mob auftreten.

Siehe auch  Tunnelbau unter Denkmal für ermordete Sinti und Roma in Berlin: Was ist wichtiger?

Man kann den Bäder-Betrieben nicht vorwerfen, direkt verantwortlich für die Gewaltspirale zu sein. Doch sie müssen sich vorwerfen lassen, dass sie nicht genug und nicht die richtigen Maßnahmen ergriffen haben, um auf die spezifischen Ausprägungen dieser Gewalt durch bestimmte Gruppen zu reagieren. Offensichtlich sind die bisherigen Präventionsmaßnahmen nicht ausreichend.

Wenn die Bäderbetriebe so sehr in die Enge getrieben werden, dass sie voll funktionstüchtige Freibäder, die mit Millionen von Steuergeldern errichtet und saniert wurden, schließen, nur weil gewaltbereite Gruppen sie zweckentfremden, dann ist dies ein deutliches Versagen ihrer eigenen Sicherheitskonzepte.

Jetzt, nach dem Brandbrief, versprechen die Betriebe plötzlich verstärkte Kontrollen und mehr Sicherheitskräfte. Es wird plötzlich über Familienzeiten gesprochen – Tage, an denen nur Erwachsene in Begleitung von Kindern ins Bad dürfen. Auch die konsequente Durchsetzung von Hausverboten wird in Aussicht gestellt. Doch all dies sind keine neuen Ideen. Früher scheiterten Hausverbote und Strafanzeigen gegen Gewalttäter jedoch aufgrund von Überforderung und Personalmangel. Ob nun endlich Taten folgen?

Die Gewalt in den Berliner Freibädern ist ein Problem, das nicht länger ignoriert werden kann. Es ist an der Zeit, dass die Bäder-Betriebe angemessene und wirksame Maßnahmen ergreifen, um den Freibadbesuchern ein sicheres und unbeschwertes Badeerlebnis zu ermöglichen. Nur so können die Berliner Kinder und Familien den Sommer genießen und sich in ihrer Stadt sicher fühlen.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Adblock erkannt!

Adblocker speichern und verwenden Ihre personenbezogenen Daten und verkaufen diese u.U. an Dritte weiter. Schalten Sie in Ihrem und unserem Interesse den Adblocker aus. Keine Angst, wir verwenden keine Popups oder Umleitungen. Ein paar kleine, unauffällige Banner finanzieren uns einen Kaffee. Sonst gibt's hier keine Werbung.