Berlin Aktuell

Sicher und entspannt auf der neuen Radbahn U5: Christdemokraten unterstützen die Schaffung einer durchgehenden Radroute in Berlin

Sicher und entspannt auf einer neuen durchgehenden Radroute entlang der U-Bahn-Linie U5 von der Mitte in den Osten Berlins radeln: Das ist ein Vorhaben, für das sich Fahrradaktivisten seit Jahren einsetzen. Jetzt bekommen sie Unterstützung von einer Partei, die sich neuerdings auf diesem Feld profilieren will: den Christdemokraten. „Die Radbahn U5 ist ein ambitioniertes Projekt, das nicht nur den Radverkehr stärken, sondern auch die Lebensqualität verbessern könnte“, sagte die Lichtenberger CDU-Abgeordnete Lilia Usik am Mittwoch. Sie hat nachgefragt, wie weit die Vorbereitungen inzwischen sind und nun eine Antwort bekommen. Doch sowohl für die Radbahn U5 als auch für die geplante Radschnellverbindung (RSV) nach Hönow ist noch einiges zu tun.

Heinrich Strößenreuther, einst Mitinitiator des Fahrrad-Volksentscheids und seit einigen Jahren CDU-Mitglied, sieht gute Chancen für viele neue Radverkehrsanlagen in Berlin. „Ich rechne damit, dass bis zum Ende der Wahlperiode 2026 mehr neue Radwege geschaffen werden als unter grüner Ägide seit 2016“, sagte er. Ein Teil der Fahrradszene habe die neue Verkehrssenatorin Manja Schreiner missverstanden. Die CDU-Politikerin meine es ernst, wenn sie davon spricht, dass das Radverkehrsnetz in Berlin ausgebaut werden soll, ist Strößenreuther überzeugt.

Kurz nachdem sie das Amt Ende April übernahm, hatte Schreiner allerdings für Irritationen und heftige Kritik gesorgt. Weil sie und ihre Staatssekretärin Claudia Elif Stutz (die übrigens im Alltag Rad fährt) Pläne für Radfahrstreifen prüfen ließ, kam es zu einem Aufschrei in der Szene. Radfahrer demonstrierten gegen „Auto-Manja“, die einen verkehrspolitischen Rollback plane. Zwar können nun 16 von 19 Vorhaben wie geplant oder mit Änderungen weiter verfolgt werden. Drei Projekte bleiben aber angehalten – und der fertiggestellte Radfahrstreifen in der Ollenhauerstraße in Reinickendorf, der vorerst als Autostellplatz dient, ist immer noch nicht freigegeben worden.

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Doch die Große Koalition aus CDU und SPD besteht darauf: In Berlin soll das Radverkehrsnetz weiter wachsen. Allerdings könne es sein, dass neue Radfahrstreifen schmaler ausfallen als das Mobilitätsgesetz dies bisher vorsah. Nicht nur der Ton in der Debatte, auch der Schwerpunkt innerhalb des Stadtgebietes soll sich ändern. „In den vergangenen Jahren wurde stark polarisiert über Verkehr diskutiert, und die Außenbezirke ließ man außer Acht“, so Schreiner im Interview mit der Berliner Zeitung.

Da kommt die Wortmeldung von Lilia Usik gerade recht. „Wir wollen eine Stadt, in der sich die Bürger sicher und bequem mit dem Fahrrad bewegen können, und die Radbahn U5 könnte uns diesem Ziel ein großes Stück näherbringen“, so das Mitglied des Abgeordnetenhauses. Der Wahlkreis, in dem sich die gebürtige Ukrainerin bei der Wiederholungswahl gegen den SPD-Politiker Andreas Geisel knapp durchsetzte, liegt außerhalb der Ringbahn. Zu ihm gehören Karlshorst sowie Teile von Rummelsburg und Friedrichsfelde – Bereiche, die von der geplanten Radbahn U5 profitieren würde.

Die geplante Radroute entlang der U-Bahn-Linie nach Hellersdorf könnte als „wegweisende Verkehrslösung“ gelten, ist Usik überzeugt. „Eine gut geplante und sichere Radbahn U5 wird zu einer nachhaltigen und sicheren Mobilität, einem gesünderen Lebensstil und einer lebenswerteren Stadt beitragen. Sie fördert eine umweltbewusste Fortbewegungsweise und kann das tägliche Leben der Menschen auf vielfältige Weise bereichern“, teilte die Abgeordnete mit. Inzwischen liege die Antwort des Senats auf ihre Anfrage zu dem Projekt vor, so die 34 Jahre alte CDU-Politikerin.

Die angekündigte Machbarkeitsuntersuchung zur „Radverkehrsanlage U5“ sei inzwischen durchgeführt worden, teilte Staatssekretärin Stutz in der Drucksache mit. Verantwortlich sei die landeseigene GB InfraVelo. Nach deren Auskunft wurde ein Streckenverlauf untersucht, der am Bahnhof Ostkreuz beginnt. Über die Haupt- und Zobtener Straße geht es Richtung Osten. Weitere Abschnitte betreffen den Hönower Weg, die Friedenshorster Straße, den Richard-Kolkwitz-Weg, die Schackelster- sowie Wulkower Straße. Jenseits des Elsterwerdaer Platz geht es weiter über die Walsheimer, Altentreptower, Gülzower und Hellersdorfer Straße zur Cecilienstraße in Hellersdorf.

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Einige Bereiche des Streckenverlaufs seien bereits heute ein Paradies für die Fahrradfahrende, sagte Lilia Usik. „Die Strecke entlang der Zobtener Straße ist getrennt vom motorisierten Verkehr und sicher für alle Radfahrer, insbesondere für Kinder, ältere Menschen und weniger erfahrene Fahrer“, so die Abgeordnete. „Es soll unser Ziel sein, dass der gesamte Streckenverlauf der Radbahn U5 so angenehm, sicher und Fahrrad- und umweltfreundlich wird.“

Derzeit fühlen sich Radfahrer sich in Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf allerdings meist als Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse. Sie ärgern sich darüber, dass Politiker und Planer dem Radverkehr bislang nur wenig Aufmerksamkeit schenken. Die Radbahn U5 ist ein Projekt, für das sich Fahrradaktivisten schon seit mehreren Jahren einsetzen. „Eine Radschnellverbindung für 260.000 Menschen entlang der oberirdisch verlaufenden U-Bahnlinie 5. Abseits von Straßen. An der frischen Luft. Im Grünen“ – das wünscht sich auch das Netzwerk Fahrradfreundliches Marzahn-Hellersdorf.

„Die vorhandene Trasse zwischen Tierpark und Biesdorf Süd zeigt, wie entspanntes Radfahren abseits der großen Kfz-Pendlerstrecken aussehen kann“, so das Netzwerk. „Wir regen eine Erweiterung der bestehenden Trasse Richtung Hellersdorf an, da damit viele Menschen in

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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