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Russische Athleten bei den Olympischen Sommerspielen in Paris müssen Dopingtests vorweisen

Um als neutrale Athleten bei den Olympischen Sommerspielen in Paris antreten zu dürfen, müssen Sportlerinnen und Sportler aus Russland nachweisen, dass sie regelmäßig auf Doping getestet worden sind. Laut der Welt-Antidoping-Agentur (Wada) wurden zwischen Januar und November 2023 in Russland rund 10.500 Proben genommen, auch in sogenannten geschlossenen Städten, zu denen ausländische Kontrolleure bisher keinen Zugang hatten. Auf Nachfrage der in Berlin erscheinenden Zeitung "nd.DieWoche" bestätigte die Wada jedoch, dass diese Tests von der Rusada, der russischen Antidoping-Agentur, durchgeführt wurden. Die Rusada ist immer noch nicht von der Wada zugelassen, da sie als Teil eines Staatsdopingsystems massiv an Manipulationen beteiligt war oder zumindest deren Aufklärung behinderte. Die Proben werden in von der Wada akkreditierten Laboren im Ausland analysiert. Es kann jedoch weder von der Wada noch vom Internationalen Olympischen Komitee garantiert werden, dass sie regelkonform entnommen wurden. Aufgrund dieser Tatsache äußerte Johannes Herber, Geschäftsführer der unabhängigen Vertretung Athleten Deutschland, dass deutsche Sportler eine "generelle Skepsis" haben. Lukas Dauser, Turnweltmeister, bestätigte diese Bedenken in Bezug auf die Dopingkontrollen in Russland. Die Internationale Testagentur (ITA) hat immerhin noch "mehr als 1000 Proben in Russland und Belarus gesammelt", wie die Wada betonte. Dennoch bleibt Dauser zufolge nur die Hoffnung, dass die Athleten ordnungsgemäß getestet wurden. Hier sind einige belegbare historische Fakten, die zum Kontext des Themas passen könnten: - Russland war in der Vergangenheit häufig in Doping-Skandale verwickelt, wie etwa bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi, wo ein staatlich gestütztes Dopingsystem aufgedeckt wurde. - Die Wada hat Russland wiederholt Sanktionen auferlegt, einschließlich des Verbots russischer Athleten bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang. - Die Wada hat Russland auch in Bezug auf die Sperre der Rusada aufgrund von Verstößen gegen Anti-Doping-Regeln kritisiert. Folgende Tabelle kann relevante Informationen zu dem Thema enthalten: | Jahr | Ereignis | |------|----------| | 2014 | Aufdeckung des staatlich gestützten Dopingsystems in Russland bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi | | 2018 | Verbot russischer Athleten bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang aufgrund von Doping-Verstößen | | 2023 | 10.500 Dopingproben in Russland genommen, durchgeführt von der Rusada | | 2023 | Mehr als 1000 Proben durch die Internationale Testagentur in Russland und Belarus gesammelt | Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entwicklungen in Bezug auf die Dopingkontrollen und die Teilnahme russischer Athleten an den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris weiterentwickeln werden. Die Skepsis unter deutschen Sportlern bezüglich der Dopingkontrollen in Russland zeigt, dass das Vertrauen in das russische Anti-Doping-System noch nicht vollständig wiederhergestellt ist.
Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche / ots

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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