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Ruhe bitte! Berliner Bezirk führt Nachtruhe an der Admiralsbrücke ein

Titel: Ruhe am Abend: Berlin testet "Lärmomat" an der Admiralsbrücke in Kreuzberg

Die Admiralsbrücke in Berlin-Kreuzberg ist bekannt für ihre lebhafte Atmosphäre und ihr reges Nachtleben. Doch für die Anwohner bedeutet die Lärmbelastung oft eine große Belastung. Um dem entgegenzuwirken, hat Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann einen neuen Ansatz vorgestellt: den "Lärmomat". Dieses 10.000 Euro teure Gerät soll dazu beitragen, dass sich die Besucher der Admiralsbrücke rücksichtsvoller verhalten.

Der "Lärmomat" ist am Zugang des Graefekiezes zur Admiralsbrücke platziert, einer Stelle, an der sich abends viele Berliner und Touristen versammeln. Oft werden umliegende Wohnhäuser von Amateurmusikern beschallt, was zu vielen Beschwerden von Anwohnern führt. Der "Lärmomat" soll nun Abhilfe schaffen.

Das Besondere an diesem Gerät ist, dass es nicht nur den Lärmpegel misst, sondern auch aktiv eingreift. Zwischen 22 Uhr und 4 Uhr wird die Lautstärke gemessen. Überschreitet diese für länger als zehn Minuten die erlaubten 55 Dezibel Zimmerlautstärke, wird ein Smiley auf einem Display angezeigt und die Besucher werden aufgefordert, leiser zu sein. Der "Lärmomat" dient zusätzlich auch als Sitzgelegenheit, was eine humorvolle Art ist, auf die Lärmbelästigung hinzuweisen.

Der "Lärmomat" ist jedoch nicht nur ein Werkzeug zur Lärmbekämpfung, sondern auch ein Wunderbaum. Er verfügt über eine eingebaute Moosanlage, die die Umgebungsluft kühlt. Laut Peter Sänger von Green City Solutions, dem Hersteller des Geräts, hat der "Lärmomat" eine Kühlleistung, die der von 65 neu gepflanzten Straßenbäumen entspricht.

Das Experiment mit dem "Lärmomat" an der Admiralsbrücke soll bis Oktober laufen. Anschließend wird ausgewertet, ob das Gerät die gewünschte Wirkung erzielt hat. Es bleibt zu hoffen, dass der "Lärmomat" nicht dasselbe Schicksal erleidet wie eine frühere ökologische Toilette, die nach kurzer Zeit schon nicht mehr funktionsfähig war.

Um Verwechslungen mit einer nahegelegenen Toilette zu vermeiden, hat das Bezirksamt bereits Flyer im benachbarten Spätkauf ausgelegt. Dies soll sicherstellen, dass der "Lärmomat" nicht als Ersatz-WC missbraucht wird.

Siehe auch  Berliner Märkte: Existenzkampf und die Bedeutung des Marktbesuchs

Der "Lärmomat" ist nur eine Maßnahme im Rahmen eines Modellprojekts zum stadtverträglichen Tourismus. Zusätzlich sind auch die sogenannten "Nachtlichter" des Bezirksamts Friedrichhain-Kreuzberg an den Wochenenden unterwegs. Sie sollen die Partygänger auf das Schlafbedürfnis der Anwohner aufmerksam machen.

Die Admiralsbrücke in Kreuzberg hat mittlerweile einen schlechten Ruf, und Anwohner in anderen belebten Gegenden, wie zum Beispiel Prenzlauer Berg, bangen um ihre Ruhe, wenn neue Fußgängerbrücken gebaut werden. Es bleibt abzuwarten, ob der "Lärmomat" und weitere Maßnahmen dazu beitragen können, die Lärmbelastung in diesen Gebieten zu reduzieren und eine ruhige Nachtruhe zu ermöglichen.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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