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Rückgang der Neuzulassungen von E-Fahrzeugen: Gebrauchtwagenmarkt boomt

Neuzulassungen im Juli: E-Fahrzeuge brechen ein

Im Juli 2024 gab es einen deutlichen Einbruch bei den Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen (E-Fahrzeugen). Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) wurden insgesamt 238.263 PKW neu zugelassen, was einem Rückgang von 2,1 % im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. In den ersten sieben Monaten des Jahres gab es jedoch immer noch einen Anstieg um 4,3 %. Diese Zahlen werfen ein Schlaglicht auf die aktuelle Situation auf dem Automobilmarkt und werfen Fragen nach den Gründen für den Einbruch bei den E-Fahrzeugen auf.

Ein genauerer Blick auf die Daten zeigt, dass die Zahl der rein batteriebetriebenen Elektrofahrzeuge (BEV) im Juli um 36,8 % gesunken ist. In den ersten sieben Monaten des Jahres betrug der Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar 20,1 %. Dies ist ein deutliches Zeichen für die Herausforderungen, mit denen E-Fahrzeuge derzeit konfrontiert sind.

Auf der anderen Seite gab es im Juli bei den Plug-in-Hybriden einen leichten Zuwachs von 3,2 %. Insgesamt konnte dieser Fahrzeugtyp in den ersten sieben Monaten des Jahres einen Anstieg von 11,7 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Dies zeigt, dass viele Autokäufer nach einer Mischform aus Elektro- und Verbrennungsmotor suchen.

Es gibt verschiedene Gründe für den Einbruch bei den E-Fahrzeugen. Laut Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), liegt der Grund vor allem in der schwachen Nachfrage von Privatkunden. Eine Umfrage unter Autohäusern ergab, dass 91 % der befragten Händler die Bestellsituation bei E-Fahrzeugen für den Rest des Jahres als „sehr schlecht“ oder „schlecht“ einschätzen. Bei gewerblichen Kunden ist die Situation etwas besser, da viele Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen wollen.

Neben den E-Fahrzeugen gab es im Juli leichte Zuwächse bei Diesel-PKW (plus 1,4 %) und Benziner (plus 0,1 %). Diese Zahlen zeigen, dass der Markt trotz des Einbruchs bei den E-Fahrzeugen insgesamt stabil bleibt.

Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sieht die Situation etwas anders aus. Hier gab es im Juli einen deutlichen Anstieg von 15,8 % bei den Besitzumschreibungen im Vergleich zum Vorjahresmonat. In den ersten sieben Monaten des Jahres wechselten insgesamt rund 3,857 Millionen PKW den Besitzer, ein Anstieg von 9,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Dies deutet darauf hin, dass viele Autokäufer auf dem Gebrauchtwagenmarkt nach Alternativen zum Neuwagen suchen.

Die aktuellen Daten zu den Neuzulassungen im Juli werfen ein Licht auf den aktuellen Zustand des Automobilmarkts, insbesondere im Hinblick auf E-Fahrzeuge. Obwohl es für E-Fahrzeuge derzeit Herausforderungen gibt, zeigen die Zahlen bei den Plug-in-Hybriden und auf dem Gebrauchtwagenmarkt, dass es weiterhin eine Nachfrage nach umweltfreundlichen Fahrzeugen gibt. Die Automobilindustrie wird weiterhin nach Lösungen suchen müssen, um Elektromobilität für Verbraucher attraktiver zu machen.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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