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Rohingya-Kinder in Bangladesch: Leben in Angst und Unsicherheit

Die besorgniserregende Situation der Rohingya-Kinder in Bangladesch

Sieben Jahre nach der massiven Flucht von über 700.000 Rohingya vor der Gewalt in Myanmar leben die betroffenen Familien in den Flüchtlingslagern in Cox’s Bazar, Bangladesch, unter äußerst prekären Bedingungen. Die Berichte von Save the Children zeigen, dass die dort lebenden Kinder, mehrheitlich Mädchen und Jungen im Alter von 15 Jahren, in einem Gefühl permanenter Angst und Unsicherheit gefangen sind.

Die Situation der Rohingya-Kinder ist alarmierend: 48 Prozent der befragten Haushalte gaben an, dass sie sich vor Gewalt und Kriminalität fürchten. Diese Befürchtungen sind nicht unbegründet, denn auch in den Camps häufen sich Berichte über Entführungen, Lösegelderpressungen und den Zwang zur Rekrutierung von Jugendlichen durch bewaffnete Gruppen. Ein einschlägiger Beitrag zu diesen Erlebnissen kommt von der 15-jährigen Kohinoor*, die davon berichtet, dass ihre Schwester nachts aufgrund der anhaltenden Sicherheitsbedrohungen nicht mehr schlafen kann.

Die unsichere Lage wirkt sich nicht nur auf die physische Sicherheit der Kinder aus, sondern auch auf ihre psychische Gesundheit. Frühere Studien von Save the Children belegen, dass die Kinder Stress, Angstzustände und Depressionen aufgrund der ständigen Bedrohung durch Gewalt erleiden. Marina Seizov, die die Projekte von Save the Children in Cox’s Bazar betreut, erklärt, dass viele Kinder aus Angst ihre Unterkünfte nicht mehr verlassen und dadurch wichtige soziale Kontakte verlieren. Dies ist besonders besorgniserregend, da die Gemeinschaftsclubs, die den Kindern eine Flucht aus der tristess des Lagereinkaufs bieten, immer weniger besucht werden.

Ein weiteres gravierendes Problem ist die Zunahme von Früh- und Zwangsverheiratungen. Familien, die angesichts der unsicheren Gegebenheiten versuchen, ihre Töchter vor sexualisierter Gewalt zu schützen, sehen sich gezwungen, solche Lösungen zu suchen. Diese Entwicklungen stellen für die Zukunft der Rohingya-Kinder eine erhebliche Belastung dar, da sie nicht nur grundlegende Freiheiten, sondern auch Bildungsmöglichkeiten und Perspektiven vermissen.

Im Kontext der politischen Unruhen in Bangladesch, die zu einer Reduzierung der Polizeipräsenz in den Camps geführt haben, ist die Situation der Rohingya-Geflüchteten noch besorgniserregender. Während sie in diesen Camps leben, gilt es, ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen zu gewährleisten. Save the Children fordert die neue Übergangsregierung in Bangladesch eindringlich auf, Maßnahmen zu ergreifen, um den Schutz dieser Kinder zu verbessern und ihnen Zugang zu Bildung und Arbeitsmöglichkeiten zu gewähren. Diese Kinder, die in einer der größten humanitären Krisen unserer Zeit leben, verdienen eine Zukunft, die sie vor dem alltäglichen Schrecken bewahrt.

Insgesamt leben in Bangladesch fast eine Million Rohingya-Geflüchtete, darunter über die Hälfte Kinder, die seit 2017 keine formale Bildung erfahren haben. Die humanitäre Lage ist dringend. Die Notwendigkeit, die grundlegenden Menschenrechte zu schützen und eine sichere Umgebung zu schaffen, könnte nicht dringlicher sein.

Zusatzmaterial & Hinweise:

    * Name zum Schutz geändert

    Über Save the Children

    Die Organisation wurde 1919 von Eglantyne Jebb gegründet, um Kindern in Notlagen zu helfen. Heute erstreckt sich ihre Arbeit auf rund 120 Länder und zielt darauf ab, die Rechte der Kinder in Konflikten und Krisensituationen zu schützen.

    Cox’s Bazar/Berlin

    Daniel Wom

    Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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