Berlin Aktuell

Regisseur warnt vor Vorverurteilung des Rammstein-Sängers Till Lindemann: „Unter Umständen werden Existenzen vernichtet“

Regisseur Andreas Dresen äußert sich besorgt über die Vorverurteilung des Rammstein-Sängers Till Lindemann. In einem Interview mit der MAZ erklärt der Laienrichter am Brandenburger Verfassungsgericht, dass er grundsätzlich nichts von Verdachtsberichterstattung halte. Es sei wichtig, abzuwarten, ob die Staatsanwaltschaft Anklage erhebe und ein Gericht das Verfahren zulasse, bevor man ein Urteil fälle.

Dresen kritisiert, dass es heutzutage immer häufiger vorkomme, dass Menschen in einer breit angelegten Medienkampagne vorverurteilt werden. Ohne gerichtliche Prüfung würden dabei unter Umständen Existenzen vernichtet. Der Regisseur betont jedoch auch, dass mögliche Opfer von Straftaten jeglichen Schutz verdienten. Gleichzeitig hätten aber auch mutmaßliche Täter Rechte, betont Dresen.

Im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen Till Lindemann betont Dresen, dass die Anerkennung der Würde aller Menschen in der Brandenburger Landesverfassung verankert sei. Aktuell laufen Ermittlungen gegen den Rammstein-Sänger, der beschuldigt wird, Frauen bei Aftershow-Partys im Zusammenhang mit Rammstein-Konzerten für sexuelle Aktivitäten rekrutiert zu haben. Lindemann bestreitet die Vorwürfe.

Andreas Dresen beendet nach über zehn Jahren seine Tätigkeit als Laienrichter am Brandenburger Verfassungsgericht. Er wurde 2012 von der Partei Die Linke für dieses Amt vorgeschlagen. Die Berufung von Laienrichtern ist am Brandenburger Verfassungsgericht möglich. Neben Dresen ist auch die Schriftstellerin Juli Zeh als Verfassungsrichterin tätig. Die Amtszeit von Dresen wäre eigentlich im November 2022 abgelaufen, wurde aber aufgrund der fehlenden Einigung des Landtags über seine Nachfolge verlängert.

Siehe auch  Airbnb: Teil der Lösung oder weiteres Problem im Massentourismus?Der internationale Ferienwohnungsvermittler Airbnb präsentiert sich mit einer neuen Studie als Teil der Lösung der Probleme, die der Massentourismus in Europa verursacht. Dabei sahen Kritiker das Unternehmen bisher als Teil des Problems. Mit Airbnb würden Besucher jetzt nicht mehr ausschließlich in den stark frequentierten Berliner Bezirken wie Friedrichshain-Kreuzberg oder Mitte unterkommen, sondern ihren Schlafplatz mit "authentischer Reiseerfahrung" nun auch in weniger bekannten Gegenden wie Marzahn-Hellersdorf, Tempelhof oder Neukölln finden. Doch wie aussagekräftig sind die Daten zur Überlastung einzelner Stadtteile durch den Massentourismus wirklich? Experten warnen vor Pauschalisierungen und betonen die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtungsweise.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Adblock erkannt!

Adblocker speichern und verwenden Ihre personenbezogenen Daten und verkaufen diese u.U. an Dritte weiter. Schalten Sie in Ihrem und unserem Interesse den Adblocker aus. Keine Angst, wir verwenden keine Popups oder Umleitungen. Ein paar kleine, unauffällige Banner finanzieren uns einen Kaffee. Sonst gibt's hier keine Werbung.