Berlin Aktuell

Rammstein-Sänger Till Lindemann provoziert mit Sprüchen über Missbrauchsvorwürfe – ein Armutszeugnis für die Band!

Rammstein-Sänger Till Lindemann provoziert bei einem Konzert vor 60.000 Fans mit Sprüchen über die Missbrauchsvorwürfe gegen ihn. Seine Band lässt ihn gewähren und zieht damit viel Kritik auf sich. Die ersten beiden von insgesamt drei Rammstein-Konzerten im Berliner Olympiastadion haben für Aufsehen gesorgt. Till Lindemann nutzte seine Auftritte auf seine ganz eigene Art und Weise: Am Samstagabend änderte er den Text des Songs "Angst". Statt vor dem "schwarzen Mann" müsse man nun keine Angst mehr haben, sondern: "Alle haben Angst vor Lindemann!" Am Sonntagabend beklagte Lindemann während der Ballade "Ohne dich" nicht, dass die Vögel nicht mehr singen. Stattdessen sang er: "Weh mir, oh weh, und die Sänger vögeln nicht mehr." Es wird vermutet, dass Lindemann damit auf die aktuellen Missbrauchsvorwürfe anspielt. Ihm wird vorgeworfen, seine Machtposition ausgenutzt zu haben, um sexuelle Handlungen an Frauen vorzunehmen. Die Frage ist: Warum tut Lindemann das? Ist es ein Seitenhieb von einem Mann, der sich bisher fast ausschließlich durch seine Anwälte geäußert hat? Hält er seine Äußerungen für humorvoll oder tiefsinnig? Rammstein-Texte thematisieren oft sexuelle Übergriffe, und häufig wird argumentiert, dass dies die Trennung zwischen Kunst und Künstler sei. Doch wie lyrisch ist Lindemann noch, wenn er so deutlich aus seiner Rolle als Künstler tritt und zum Kommentator seiner eigenen Situation wird? Ganz gleich, ob beabsichtigt oder nicht: Mit seinen Worten verhöhnt der Sänger alle, die sexualisierte Übergriffe erlebt haben und sich öffentlich dazu geäußert haben. Lindemann zeigt allen Zuhörern, dass er die Vorwürfe und die betroffenen Frauen nicht ernst nimmt. In einer Gesellschaft, in der nur wenige sexualisierte Übergriffe angezeigt und noch weniger Täter verurteilt werden, ist das ein verheerendes Signal. Nach Bekanntwerden der ersten Vorwürfe gegen ihren Sänger erklärte die Band, dass sie die Vorwürfe ernst nehme und dass die betroffenen Frauen ein Recht hätten, ihre Sicht der Dinge zu äußern. Doch während der Konzerte griff kein Bandmitglied ein, als Lindemann seine Sprüche riss. Dies zeigt, dass es sich um ein Problem der gesamten Band handelt und nicht nur um einen Einzelfall bei Till Lindemann. Die Bandmitglieder nehmen die Angelegenheit und die betroffenen Frauen einfach nicht ernst. Auch Schlagzeuger Christoph Schneider hatte Mitte Juni öffentlich erklärt, dass es rund um Lindemann "Dinge" gegeben habe, die er nicht in Ordnung finde. Doch auch er ließ während der Konzerte Lindemanns Kommentare zu – gleich zweimal. Diese Aussagen wirken nun unglaubwürdig. Auch ein Instagram-Beitrag von Gitarrist Richard Kruspe lässt darauf schließen, dass es innerhalb der Band keine größeren Einwände gegen Lindemanns Verhalten gab. Statt den Frontmann zu kritisieren oder sich gar nicht zu den Berlin-Konzerten zu äußern, bedankte er sich für die "magischen Vibes" des Abends. All dies steht im Widerspruch zu den Aussagen der Band, die betroffenen Frauen nicht vorzuverurteilen. Lindemanns Anwälte weisen die Behauptungen der Frauen, sie seien bei Konzerten mit K.-o.-Tropfen oder Alkohol betäubt worden, um sexuelle Handlungen zu ermöglichen, als unwahr zurück. Momentan ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft gegen Lindemann, es gilt jedoch die Unschuldsvermutung.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"