Konkurrenz für das Ampelmännchen – Queere Ampelpärchen in Friedrichshain-Kreuzberg?
Die Bezirks-Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Clara Herrmann (Grüne), möchte gerne queere Ampelpärchen einführen. Diese Idee findet anscheinend auch bei der CDU-Verkehrssenatorin Manja Schreiner (45) Anklang.
Clara Herrmann, die junge Politikerin der Grünen, setzt sich für Offenheit, Toleranz und Vielfalt in ihrem Bezirk ein. Um die Sichtbarkeit der LGBTIQ*-Community weiter zu verbessern, hat sie den Berliner Senat auf die Idee der queeren Ampelpärchen aufmerksam gemacht. Ob sie die Ampelpärchen dauerhaft oder beispielsweise nur während der Pride-Week einführen möchte, geht aus ihrem Brief nicht hervor.
Bereits im Jahr 2015 gab es in Berlin eine solche Ampel vor dem Rathaus Lichtenberg, jedoch nur für eine Stunde. Auch die SPD forderte im Jahr 2020 auf einem Parteitag die Einführung von queeren Ampeln, zum Beispiel an der Turmstraße, dem Leopoldplatz oder der Friedrichstraße.
Im Gegensatz dazu hatte ein Münchner gegen dortige schwul-lesbische Paarmotive (seit 2019) geklagt und vor dem Verwaltungsgericht verloren. Inzwischen hängen solche Ampeln jedoch in mehreren Städten wie Frankfurt, Köln und Hamburg. Zuletzt wurde im Juni eine weitere Ampel dieser Art in Darmstadt installiert.
In Berlin stellt die Straßenverkehrsordnung (§37, Abs. 2, Nr.5) ein Problem dar, da sie bei der Ampel nur von einem „Sinnbild Fußgänger“ spricht. In den letzten zwei Jahrzehnten wurde jedoch der so genannte Ampelman mit Hut eingeführt, der doppelt so hell ist wie der frühere schlankere Ampelmann aus dem Westen. Laut Fachleuten hat er eine größere Lichtaustrittsfläche.
Dennoch ist die CDU-Verkehrssenatorin Manja Schreiner (45) offen für den Vorschlag aus Kreuzberg. Ihre Sprecherin Britta Elm sagt: „Wir werden es zum nächsten Jahr wohlwollend prüfen. Es ist eine charmante Idee, denn die Sichtbarkeit der LGBTIQ*-Community gehört in Berlin dazu.“
Es bleibt also abzuwarten, ob die Ampelpärchen in Friedrichshain-Kreuzberg dauerhaft Einzug halten werden. Die Idee findet jedoch bereits breite Zustimmung und könnte ein weiteres Zeichen für Offenheit und Vielfalt in Berlin setzen.